Umfrage zu Lieferschwierigkeiten

Jeder Zweite hatte schon Erfahrungen mit Medikamentenengpässen

Eine repräsentative Befragung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie offenbart die Sorge um den Pharmastandort Deutschland: Demnach fürchten 50 Prozent eine Abwanderung von Unternehmen.

Veröffentlicht:

Berlin. Rund 40 Prozent der Deutschen hatten bereits Erfahrungen mit Arzneimittel-Lieferengpässen. Das ist das Ergebnis der repräsentativen „Pharmastandort Deutschland“-Umfrage des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI). Darin fordere eine Mehrheit von der Politik mehr Unterstützung für heimische Medikamentenhersteller, heißt es in einer BPI-Mitteilung von Montag.

Demnach ist rund die Hälfte der Befragten besorgt, dass es in fünf Jahren deutlich weniger Medikamentenhersteller in Deutschland gibt als heute: 51 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind besorgt, dass die Zahl der Arzneimittelhersteller in Deutschland in den nächsten fünf Jahren deutlich sinken wird.

Die Befragten kritisieren auch die hohen Medikamentenkosten, die 72 Prozent als zu hoch einstufen sowie die übermäßige Bürokratie im Gesundheitssystem, die laut 77 Prozent der Teilnehmenden zur Kostensteigerung beiträgt.

Nachhaltige Lösungen gefordert

Dr. Kai Joachimsen, Hauptgeschäftsführer des BPI, betont die Dringlichkeit der Lage: „Lieferengpässe bedeuten nicht nur eine Gefahr für die Gesundheitsversorgung, sondern auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland, für Fortschritt, Wohlstand und Arbeitsplätze. Es ist höchste Zeit, dass die Politik handelt und gemeinsam mit der Pharmaindustrie nachhaltige Lösungen entwickelt. Wir brauchen keine Subventionen, aber Rahmenbedingungen, in denen wir auskömmlich forschen, entwickeln und produzieren können.“

Für die repräsentative Umfrage wurden im Mai 1.003 Personen in Deutschland ab 18 Jahren befragt. (eb)

Mehr zum Thema

Umfrage

Selbstmedikation bei Deutschen beliebt

Sonderberichte zum Thema
Maquet Otesus OP-Tischsystem

© Getinge Deutschland GmbH

Unternehmen im Fokus

Flexible und ökonomische OP-Tischsysteme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Getinge Deutschland GmbH, Rastatt
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter