Organspende

Jeder zweite Barmer-Versicherte für Widerspruchslösung

Klare Position in Sachen Organspende: Die Mehrheit der Versicherten bei der Barmer will weg von der bisherigen Entscheidungslösung. Über die Hälfte wäre zudem selbst bereit, Organe zu spenden.

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BERLIN. Die Organspendebereitschaft lässt sich tatsächlich durch mehr Informations- und Aufklärungsarbeit der Krankenversicherer steigern. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative Umfrage der Barmer unter 1000 ihrer Versicherten.

Demnach ist die "bestimmte" Spendebereitschaft von 2017 auf 2018 um vier Prozentpunkte auf 34 Prozent gestiegen. Einen ausgefüllten Organspendeausweis besitzen nun 36 Prozent der Barmer-Versicherten – 2017 waren es nur 30 Prozent.

Im Jahr 2017 hatte die Krankenkasse eine größere Informationskampagne gestartet.

Mehrheit für Wechsel

Noch viel spannender in der aktuellen Organspende-Diskussion ist aber, dass sich 58 Prozent der Barmer-Versicherten für einen Wechsel der bisherigen Entscheidungslösung hin zu einer Widerspruchslösung, wie sie etwa schon in Spanien und Frankreich gilt, aussprechen.

Damit wäre künftig jeder Deutsche automatisch Organspender, bis er ausdrücklich widerspricht. Dieser Widerspruch könnte auch auf dem Organspendeausweis festgehalten werden.

Immerhin wären auch 56 Prozent selbst bereit, Organe zu spenden, 2017 waren es noch 51 Prozent. 34 Prozent geben an, "bestimmt" Organe zu spenden, 21 Prozent würden dies "wahrscheinlich" tun.

86 Prozent haben sich mit dem Thema Organspende auch durchaus schon beschäftigt: Rund ein Fünftel intensiver und 60 Prozent zumindest schon "ein bisschen".

Einen Organspendeausweis tragen dabei übrigens vor allem Versicherte der Altersgruppen der 18- bis 25-Jährigen (46 Prozent) und der 26- bis 38-Jährigen (40 Prozent) bei sich. (reh)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Die Politik muss sich bewegen

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