Sozialversicherung

Jetzt mal ehrlich!

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Ein Kommentar von Jana Kötter

Sozialversicherungsabgaben in Abhängigkeit vom Einkommen erheben: In der Theorie ist das fairer als das bisher in Griechenland vorherrschende System der Pauschalbeiträge. Jeder muss in Abhängigkeit seiner finanziellen Möglichkeiten für Renten- und Gesundheitssystem zahlen, nicht mehr in Abhängigkeit von der Dauer der Selbstständigkeit.

Das klingt gut – funktioniert jedoch nur in Staaten, die effektiv gegen Steuerbetrug vorgehen. So wie Deutschland etwa. In Griechenland hingegen sind Gesundheits- und Steuerwesen von Korruption durchzogen. Allein Selbstständige und Freiberufler kosten den Staat durch Steuerhinterziehung jedes Jahr geschätzte 16 Milliarden Euro. Das neue Sozialabgabensystem birgt da durchaus die Gefahr, dass Einnahmen auch in der Meldung für die Krankenversicherung verheimlicht und Einkommen so nach unten korrigiert werden.

Damit das hochverschuldete griechische Sozialversicherungssystem tatsächlich von der Reform profitieren kann, ist es auf ehrliche Angaben – auch von Ärzten – angewiesen. Dann könnte gar der extrem hohe Beitragssatz von 27 Prozent sinken: Schließlich würden viele, die es sich auch leisten können, höhere Summen einzahlen. Beim aktuellen Zustand des Landes, das von sechs Jahren der Krise gezeichnet ist, könnte bei vielen jedoch der Anreiz zum Betrug überwiegen. Für den ehrlich steuerzahlenden Arzt ist das doppelt hart.

Lesen Sie dazu auch: Griechenland: Sozialabgaben setzen Ärzte unter Druck

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