COVID-19-Pandemie

Johna sieht Deutschland bereits in zweiter Corona-Welle

Die Vorsitzende des Marburger Bundes warnt davor, die bisherigen Erfolge im Kampf gegen SARS-CoV-2 zu verspielen.

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Die MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna sieht die Kliniken auf eine zweite Corona-Welle vorbereitet.

Die MB-Vorsitzende Dr. Susanne Johna sieht die Kliniken auf eine zweite Corona-Welle vorbereitet.

© Michaela Illian

Berlin. Die von vielen befürchtete zweite Corona-Welle hat Deutschland nach Einschätzung des Ärzteverbandes Marburger Bund bereits erfasst.

„Wir befinden uns ja schon in einer zweiten, flachen Anstiegswelle“, sagte die Verbandsvorsitzende Dr. Susanne Johna der „Augsburger Allgemeinen“. Sie sei aber nicht vergleichbar mit den Zahlen von März und April. Dennoch steige die Zahl der Neuinfektionen. „Damit ist die Gefahr, dass wir die Erfolge, die wir bislang in Deutschland erzielt haben, in einer Kombination aus Verdrängung und Normalitätssehnsucht wieder verspielen“, warnte Johna.

Die Krankenhäuser seien auf eine zweite Welle vorbereitet, erläuterte die Verbandschefin. Anders als bei der ersten Welle sollen Krankenhausbetten diesmal nicht pauschal, sondern am Bedarf orientiert freigehalten werden. „Weil sich das Pandemie-Geschehen langsam aufbaut, müssen wir für COVID-19-Patienten gestuft Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen, also eine zeitliche Staffelung der Vorhaltung einführen“, sagte Johna.

Gestufte Kapazitäten in Intensivstationen

In der Praxis wird nach Angaben des Marburger Bundes in Stufe 1 eine geringere Anzahl an Intensivbetten freigehalten. Sind diese belegt, tritt 24 Stunden später Stufe 2 in Kraft und die Kapazitäten in den Intensivstationen werden erweitert. „So geht das Schritt für Schritt weiter, bis man dann in der höchsten Alarm- und Ausbaustufe alle für COVID-19-Patienten verfügbaren Intensivkapazitäten ausschöpft“, sagte Johna.

Johna mahnte eindringlich, die Hygieneregeln einzuhalten und Masken zu tragen. Sie verglich die Maske mit der Einführung des Sicherheitsgurtes im Auto, wogegen es damals auch heftigen Widerstand gegeben habe. Heute fühlten sich viele Menschen von einer Mundschutzpflicht bevormundet. Aber das Gegenteil sei der Fall: So wie der Gurt Leben rette, „so rettet auch der Mundschutz Leben“, betonte die Verbandschefin. (dpa)

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