Schnell zum Facharzt

KV-Chef Metke empfiehlt Eilüberweisung

Terminservicestellen, die KVen nach dem Willen der Koalition einrichten sollen, hält Baden-Württembergs KV-Chef Metke für "grotesk".

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STUTTGART. Die KV Baden-Württemberg wertet die von der großen Koalition geplanten Terminservicestellen der KVen als "Preis für den Verzicht auf die Bürgerversicherung".

KV-Chef Dr. Norbert Metke bezeichnete es bei der Vertreterversammlung am vergangenen Mittwoch als "scheinheilig, im SGB V eine Mengenbegrenzung festzulegen und diese über Zusatztermine für Patienten dann wieder auszuhebeln".

Erbringe ein Vertragsarzt mehr Leistungen, würden diese nur noch durch den "Restpunktwert" vergütet, der in der Regel die Kosten der zusätzlichen Leistungen nicht decke.

Die Koalition arbeite sich mit Blick auf die Terminservicestellen zumindest in Baden-Württemberg an einem kaum vorhandenen Problem ab, machte der KV-Chef deutlich. Bei landesweit über 70 Millionen Behandlungsscheinen im Jahr habe es 110 Beschwerden gegeben, bei denen sich Versicherte über nicht zeitnah stattfindende Termine beklagt hätten, berichtete er.

Der KV-Chef machte deutlich, dass eine bessere Patientensteuerung auch im Kollektivvertrags-System möglich sei. "Nur eine modifizierte und mehr hausarztbezogene Patientensteuerung kann weitere Termine im fachärztlichen Versorgungsspektrum zur Verfügung stellen", sagte Metke bei der Vertreterversammlung und fügte hinzu: "Lernen wir doch hier von den Selektivverträgen."

Als ergänzende Lösungsoption regte der KV-Chef die Ausbudgetierung von sogenannten "Eilüberweisungen" des Hausarztes an den Facharzt an, die von den Krankenkassen als besonders geförderte Leistung extrabudgetär bezahlt werden sollte. Zusätzlich angeforderte Leistungen seien ohne Zusatzmittel für die ambulante Versorgung nicht machbar. (fst)

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