Sicherstellungsfonds

KVN überprüft Förderkonzepte

Vertreterversammlung warnt vor wachsender Verlagerung der ambulanten Versorgung in Krankenhäuser.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Die KV Niedersachsen (KVN) will sämtliche Fördermaßnahmen der KVN aus dem Sicherstellungsfonds auf den Prüfstand stellen.

Das hat die Vertreterversammlung der KVN beschlossen. Der Vorstand der KVN unterstützt diese Absicht,

So sollen beispielsweise Sicherstellungszuschläge für den Bereitschaftsdienst, die Weiterbildungsförderung für Fachärzte oder die Förderung für regionale Versorgungsmodelle überprüft werden.

Aktuell werden zudem keine weiteren Förderungen zur Sicherstellung der ambulanten Versorgung beschlossen, hieß es.

Die Vertreterversammlung der KVN werde dann im Februar 2016 über das weitere Vorgehen entscheiden.

Protest geplant

Damit will die KVN gegen Maßnahmen der Politik protestieren, die ambulante Versorgung durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte weiter in Kliniken zu verlagern.

"Erst werden wir verpflichtet, Terminservicestellen einzurichten. Sie sollen Patienten binnen vier Wochen Facharzttermine vermitteln. Klappt das nicht, erhält der Patient Anspruch auf eine Behandlung im Krankenhaus", sagte der Vorstandsvorsitzende der KVN, Mark Barjenbruch.

"Dann zwingt uns das Krankenhausstrukturgesetz, dass alle Krankenhäuser ab 2016 ihre Notfallleistungen in voller Höhe zu Lasten der Honorare der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte abrechnen können."

Jüngst erst habe der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses, Professor Josef Hecken, die Abschaffung der, wie er es nenne, doppelten Facharztschiene in ländlichen Regionen zugunsten der Krankenhäuser gefordert.

Barjenbruch: "Das Maß ist voll."

Falsche Strategie

Es sei kurzsichtig, Löcher dadurch stopfen zu wollen, dass man den Vertragsärzten in die Tasche greife.

Dies stelle den Sicherstellungsauftrag der KVen in Frage, so Barjenbruch. Im Sicherstellungsfonds befinden sich derzeit 12 Millionen Euro. (cben)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Berufsverbände

Radioonkologen sind jetzt im SpiFa vertreten

Ungewöhnlicher Schritt geplant

Unruhe im MEDI-Verbund: Vorstand will zwei Hausärzte rauswerfen

Fachgruppen-Vergleich

In der Dermatologie kommt jeder zweite Euro über die Privatmedizin

Kooperation | In Kooperation mit: dem Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?