Nordrhein

Kammer steht Streikenden in Osteuropa bei

Die Ärztekammer Nordrhein solidarisiert sich mit streikenden Ärzten in Osteuropa. Auch Deutschland trage eine Mitschuld an der Situation, hieß es.

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DÜSSELDORF. Die Kammerversammlung der Ärztekammer Nordrhein (ÄKNo) hat den Ärztinnen und Ärzten in Osteuropa, die gegen eine zu hohe Arbeitsbelastung und die Unterfinanzierung der Gesundheitssysteme protestieren, ihre Solidarität ausgesprochen. Die Delegierten haben einen entsprechenden Antrag einstimmig verabschiedet.

In fast allen Ländern der Region seien die Gesundheitssysteme unterfinanziert, heißt es in dem vom ÄKNo-Vorstand eingebrachten Antrag. "Mit Ausnahme Tschechiens, der Slowakei und Sloweniens liegt der Anteil der öffentlichen Ausgaben für das Gesundheitswesen in den osteuropäischen EU-Staaten unter fünf Prozent des Bruttosozialproduktes gegenüber dem EU-Durchschnitt von acht Prozent."

Die Ärztekammer sollte nachdrücklich die osteuropäischen Kolleginnen und Kollegen in den Bemühungen unterstützen, die Arbeitsbedingungen und die medizinische Versorgung der Patienten in ihrem Land zu verbessern, sagte ÄKNo-Präsident Rudolf Henke.

Er verwies auf ein weiteres Problem: Als Konsequenz aus dem hiesigen Fachkräftemangel würden Agenturen im Ausland um Fachärzte und Pflegekräfte werben. "Sie sind gezwungen, im Ausland zu suchen, weil Deutschland als eines der reichsten Länder der Welt nicht bereit ist, in die Ausbildung von dringend gesuchtem Personal zu investieren", kritisierte Henke.

Er kritisierte: "Wir ziehen Fachpersonal aus vielen europäischen Ländern, vor allem aus Osteuropa, ab und schwächen so die gesundheitliche Versorgung der Länder, aus denen wir unser Personal rekrutieren." (iss)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Kommentar: Ethisch fragwürdige Talentjagd im Osten

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