AOK Bayern

Kasse lehnt Zwang zu speziellen Facharztverträgen ab

Sollen Kassen künftig dazu verpflichtet werden, nach Haus- auch Facharztverträge abzuschließen? Nein, sagt die AOK Bayern klar und deutlich.

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MÜNCHEN. Die vom Vorsitzenden des Medi-Verbundes Dr. Werner Baumgärtner erhobene Forderung, die Kassen gesetzlich zu verpflichten, künftig ihren Versicherten auch Facharztverträge anzubieten, ist bei der AOK Bayern auf Widerspruch gestoßen.

"Obligatorische Selektivverträge", so die AOK, seien ein rechts- und ordnungspolitisches Paradoxon und behinderten Innovationen.

Wenn es nach dem gesetzlichen Zwang zum Abschluss von Hausarztverträgen auch noch eine Pflicht zu Facharztverträgen gebe, würde damit der Sicherstellungsauftrag der Kassenärztlichen Vereinigungen für die vertragsärztliche Versorgung der Patienten insgesamt enden, erklärte die AOK Bayern.

Das Grundprinzip der Vertragsfreiheit als Kernthema des Zivilrechts und alle wettbewerbsrechtlichen Prinzipien würden ad absurdum geführt.

Nach Ansicht der AOK Bayern ginge vor allem "die große Chance der Selektivverträge" verloren, die Versorgungsqualität mit ausgewählten Ärzten durch Innovationen zu verbessern und nach dem Prinzip "pay for performance" zu honorieren.

"Jeder Qualitätsanspruch, der jetzt noch mit Selektivverträgen umgesetzt werden könnte, wäre mit einem allgemeinen Zwang zum Abschluss mit fachärztlichen Monopolen zum Scheitern verurteilt - bei deutlich höheren Kosten", heißt es in einer Mitteilung der AOK Bayern. (sto)

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