Bei Justiz und Polizei

Kassen fordern Spezialdienststellen gegen Korruption im Gesundheitswesen

Krankenkassen und Kriminalbeamte fordern die bundesweite Einrichtung spezialisierter Ermittlungsgruppen gegen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen. Davon sei man noch weit entfernt.

Veröffentlicht:

Berlin. Zum Kampf gegen Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen haben Krankenkassen flächendeckende spezialisierte Ermittlungsstrukturen gefordert. „Da darf sich kein Bundesland wegducken“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Gernot Kiefer, anlässlich der 16. Berliner Sicherheitsgespräche des Bunds Deutscher Kriminalbeamter (BDK) diese Woche in Berlin.

Schwerpunktstaatsanwaltschaften und spezialisierte Ermittlungsgruppen hätten sich bei der Abwehr von Abrechnungsbetrug und Korruption im Gesundheitswesen bewährt, betonte Kiefer. Die Innenministerkonferenz rief Kiefer dazu auf, eine Bund-Länder-Arbeitsgruppe einzusetzen, „um dem Abrechnungsbetrug im Gesundheitswesen kriminalpolitisch mit großer Entschlossenheit entgegenzutreten“.

Bislang nur in sieben Bundesländern

Eine wirksame Bekämpfung von Abrechnungsbetrügereien im Gesundheitswesen sei nur durch die bundesweite Einrichtung von Spezialdienststellen bei den Ermittlungsbehörden von Polizei und Justiz möglich, machte BDK-Bundesvorsitzender Dirk Peglow deutlich. Die Tatsache, dass derartige Spezialdienststellen bisher nur in sieben Bundesländern eingerichtet worden seien, sei „erschreckend“.

Der überwiegende Teil seiner Kolleginnen und Kollegen eigne sich das notwendige Fachwissen für die „hochkomplexen Verfahren“ nebenbei an und gerate dabei häufig an Grenzen, so Peglow. Neben einer grundlegenden Aus- und Fortbildung benötigten die Beamten eine IT-Ausstattung, „die der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitsprozesse im Gesundheitswesen standhält“. (hom)

Mehr zum Thema

#NRWEntscheidetSich

Medienkampagne zur Organspende in NRW

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Rechtzeitig eingefädelt: Die dreiseitigen Verhandlungen zwischen Kliniken, Vertragsärzten und Krankenkassen über ambulantisierbare Operationen sind fristgerecht vor April abgeschlossen worden.

© K-H Krauskopf, Wuppertal

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“