Klinikqualität

Kassen wollen Debatte anheizen

Erbringt eine Klinik überdurchschnittliche Qualität, soll sich das für sie auch finanziell auszahlen. Das fordert der GKV-Spitzenverband - und bemängelt, die Diskussion gehe zu langsam voran.

Veröffentlicht:
Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands.

Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands.

© Karlheinz Schindler / dpa

BERLIN. Dem GKV-Spitzenverband geht die aktuelle politische Diskussion um die Qualitätsorientierung in der Versorgung deutlich zu langsam.

"Wir dürfen bei der Debatte und der Umsetzung nicht warten, bis das neue Qualitätsinstitut seine Arbeit aufnimmt", sagte Wulf-Dietrich Leber, Leiter der Abteilung Krankenhäuser beim GKV-Spitzenverband vor Journalisten in Berlin.

In einem Positionspapier, das der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes bereits Anfang September beschlossen und am Freitag vorgestellt hat, machen die Kassen deutlich, dass schon jetzt die Qualitätsindikatoren für Kliniken und Routinedaten der Kassen zur Qualitätssicherung eingesetzt werden müssten.

"Gute Versorgungsqualität muss sich schon jetzt lohnen, schlechte Qualität muss jetzt Konsequenzen haben", sagte Doris Pfeiffer, Vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes.

Der Gesetzgeber müsse zügig daran arbeiten, dass auch die sektorenübergreifende Erfassung von Qualitätsdaten veröffentlicht und laienverständlich dargestellt werde.

Als Beispiel nannten die Kassenvertreter die Qualitätsdaten bei kathetergestützten Aortenklappenimplantationen. Nach Aussage des Verbandes würden 17 Kliniken diese Eingriffe vornehmen, ohne dass es eine herzchirurgische Fachabteilung im Haus gäbe - obwohl dies vom GBA vorgeschrieben sei.

 "Dieses Beispiel zeigt, dass wir zwingend Strukturvorgaben brauchen, damit Kliniken nicht von wissenschaftlichen Standards abweichen." Ähnliche Probleme hat der Spitzenverband bei den Mindestmengenausgemacht.

Es sei richtig und wichtig, dass in der ärztlichen Weiterbildung es sehr viele Mindestmengenregelungen gibt. Dies müsse auch für die Versorgung gelten. Nach Vorstellungen der Kassen müsse möglichst schnell eine rechtssichere Festsetzung und Umsetzung von Mindestmengen vom Gesetzgeber geschaffen werden.

Als Beispiel hier sehen die Kassenvertreter hier der deutschlandweit 47 Transplantationsprogramme in unterschiedlichen Zentren. (bee)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ärztemangel auf dem Land

AOK unterstützt Thüringen-Stipendium

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!