Bayern

Kassen wundern sich über KV

Streit um Notdienst und kein Ende: Die Kassen in Bayern sehen kein Fehlverhalten bei sich.

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MÜNCHEN. Die Krankenkassen in Bayern zeigen sich verwundert über das Vorgehen der KV Bayerns (KVB) in der Auseinandersetzung um die Vergütung der Notärzte.

Die KVB habe ihre Honorarforderungen für Notarzteinsätze seit Monaten nicht plausibel machen können, und zwar sowohl für 2012 als auch für die Jahre 2010 und 2011, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern mit.

Dies sei um so verwunderlicher, als die für 2010 und 2011 vereinbarten Vergütungen "gar nicht in vollem Umfange ausgeschöpft wurden."

Von den Kassen und von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) würden alle Notfalleinsätze bezahlt, die geleistet und abgerechnet werden, heißt es in der Mitteilung.

Schwierigkeiten, die in der Vergangenheit aufgetreten seien, seien in erster Linie auf verwaltungstechnische Probleme innerhalb der KVB zurückzuführen.

Kassen: Schiedsstelle hätte früher angerufen werden sollen

Obgleich die KVB den notwendigen Abgleich der Abrechnungsdaten mit der Zentralen Abrechnungsstelle für den Rettungsdienst in Bayern (ZAST) unnötig lange hinausgezögert habe, hätten sich die Krankenkassen und die DGUV zuletzt bereit erklärt, für die Jahre 2010 und 2011 Nachzahlungen in Höhe von insgesamt rund 2,1 Millionen Euro zu leisten.

Darüber hinaus sei der KVB im September ein nochmals verbessertes Angebot in Höhe von rund 56,6 Millionen Euro gemacht worden.

"Dieses Angebot beinhaltet auch eine Steigerung der Basisvergütung um vier Prozent im Vergleich zum Jahr 2011", erklärten die bayerischen Kassen.

Dieses Angebot habe die KVB, die 60 Millionen Euro fordere, bei einem Gespräch am 29. Oktober abgelehnt.

Dass die KVB jetzt die Schiedsstelle angerufen hat, werde von den Kassen begrüßt. Die KVB hätte diesen Schritt schon viel eher tun können, "um für alle Beteiligten deutlich früher Klarheit zu schaffen", so die Kassen. (sto)

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