KV vs. Kassen

Bayerns Notärzte rufen Schiedsstelle an

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Für die notärztliche Versorgung ist bei der KV Bayerns ein hohes Defizit aufgelaufen. Die Kassen weigern sich, zu zahlen. Nun soll die Schiedsstelle schlichten.

MÜNCHEN. In der Auseinandersetzung um die Vergütung der Notärzte in Bayern hat die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) nach wochenlangen ergebnislosen Verhandlungen mit den Krankenkassen jetzt die Schiedsstelle angerufen.

Bei der KVB, die nach dem Gesetz auch für die Sicherstellung der notärztlichen Versorgung im Freistaat verantwortlich ist, sei inzwischen ein hohes Defizit aufgelaufen, unter anderem für Einsätze, die die Kassenärztliche Vereinigung den Notärzten zwar vergütet hat, für die die Krankenkassen aber nicht zahlen wollen, teilte die KVB mit.

Strittig sei außerdem, wie eine angemessene Pauschale für die Bereitschaftszeiten im Notarztdienst aussehen soll.

Wesentlich dabei sei, dass die Notärzte über die Integrierten Leitstellen alarmiert werden und ihre Einsatzzahlen nicht selbst beeinflussen können, so die KVB.

KVB: Kassen wollen für angebliche Fehleinsätze nicht zahlen

Das hohe Engagement, das die Ärzte bei ihren freiwillig geleisteten Notarztdiensten zeigten, werde von den Krankenkassen nicht angemessen honoriert.

Jetzt liege es an der Entgeltschiedsstelle, die voraussichtlich in diesem Jahr noch tagen soll, eine tragfähige Lösung zu finden.

Von den Notärzten in Bayern wird eine Bereitschaftspauschale von 20 Euro pro Stunde sowie eine höhere Honorierung der einzelnen Einsätze gefordert. Ein besonderes Ärgernis sei die Weigerung der Kassen für angebliche Fehleinsätze zu zahlen, teilte die KVB mit.

In Bayern gibt es nach Angaben der KVB rund 220 Notarztdienststandorte, an rund einem Drittel davon seien inzwischen immer häufiger Besetzungsprobleme zu verzeichnen. Grund sei der sich gerade in ländlichen Regionen abzeichnende Ärztemangel. (sto)

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