Kassenfinanzen: KVNo stößt auf taube Ohren

DÜSSELDORF (iss). Die Finanzflüsse der rheinischen Krankenkassen bleiben für den Vorstand der KV Nordrhein (KVNo) ein Buch mit sieben Siegeln. Die Versuche, durch eine gezielte Datenanalyse Licht ins Dunkel zu bringen, sind bislang fruchtlos geblieben.

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Das berichtete der KVNo-Vorsitzende Dr. Peter Potthoff auf der Vertreterversammlung (VV) in Düsseldorf. "Die Datenlage, vor allem aber die Aufklärungsbereitschaft der Daten haltenden Stellen ist - milde ausgedrückt - nicht befriedigend", sagte er.

Die VV hatte den Vorstand im Februar beauftragt, Informationen über den Geldfluss von Versicherten über den Gesundheitsfonds und die Kassen bis hin zur KV einzuholen.

So sollte er in Erfahrung bringen, warum in Nordrhein weniger Mittel für die ambulante Versorgung zur Verfügung stehen, als es die Zuweisungen aus dem Gesundsheitsfonds erwarten lassen.

Keine Daten aus den Ministerien

Deshalb hat der KVNo-Vorstand das Bundes- und das Landesgesundheitsministerium, das Bundesversicherungsamt und die Kassen sowie ihre Verbände um nordrhein-spezifische Informationen gebeten - zu den Zuweisungen der Kassen aus dem Gesundheitsfonds und über ihre Ausgaben in den verschiedenen GKV-Leistungsbereichen.

Auf der jüngsten VV schilderte Potthoff die Reaktionen: Beide Ministerien teilten der KVNo mit, dass sie keine regionalen Aussagen treffen können.

Das Bundesversicherungsamt, bei dem der Gesundheitsfonds angesiedelt ist, weigerte sich, die Daten zur Verfügung zu stellen. Auch bei den Kassen stieß die KVNo auf taube Ohren.

Potthoff will am Ball bleiben

Zum einen sei die Regionalisierung nicht möglich, zum anderen seien solche Daten auch nicht notwendig, da sie nicht zu einer Veränderung der Honorarsituation in Nordrhein führen würden, begründeten die Kassen ihre Ablehnung.

"Nach wie vor gibt es keine plausible Begründung für die honorarpolitische Benachteiligung der KV Nordrhein", sagte der KVNo-Chef. Potthoff kündigte an, die KV werde am Ball bleiben.

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