Antibiotika-Resistenzen

Keime sorgen für Krise der Medizin

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Globalisierung fördert die Verbreitung von antibiotikaresistenten Bakterien. Das Thema steht bereits ganz oben auf der To-do-Liste der wichtigsten Staats- und Regierungschefs der Welt.

Anfang Oktober kommen die Gesundheitsminister der G7-Staaten in Berlin zusammen, um das weitere Vorgehen zu beraten. Dabei solle es auch um eine faire Refinanzierung von Forschungskosten weltweit gehen, hat Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) angekündigt.

Die Medizin müsse besser werden in der Entwicklung von Schnelltests, um den Verbrauch von Breitbandantibiotika zu senken. Dringend sei auch, die Ärzte dafür zu sensibilisieren, nicht zu schnell Antibiotika zu verschreiben.

Trotz der nationalen und internationalen Strategien sei eine Eindämmung antibiotikaresistenter Bakterien bislang nicht abzusehen, sagte die Infektiologin Professor Katja Becker bei einer Veranstaltung des Verbands der forschenden Pharmaindustrie (vfa) am Mittwochabend in Berlin. "Ohne Antibiotika gerät die moderne Medizin in eine Krise", so Becker.

Eine engere Kooperation der WHO mit der Industrie hat Dr. Stefan Oschmann, Präsident des Welt-Pharmaverbandes IFPMA, eingefordert.

Die Zulassungen im antimikrobiellen Bereich sollten vereinfacht werden. "Die Politik der Zulassungsbehörden ist ein extrem wichtiger Faktor", sagte der Merck-Manager. (af)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma Agenda – Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Impulse für die Arzneimittelversorgung aus Patientenperspektive

Kooperation | In Kooperation mit: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda

Daten aus Europa

Brustkrebs bei jungen Frauen wächst aggressiver

Kommentare
Dr. Wolfgang P. Bayerl 18.09.201512:00 Uhr

Guter aber trotzdem einseitiger Beitrag über die "Krise".

Keime wird es immer geben, die sind bekanntlich anpassungsfähiger als der kompliziertere Mensch.
Richtig ist also, dass es ohne Antibitika auch in Zukunft nicht gehen wird.

Einseitig,
weil der nicht "humane" Einsatz solcher Antibiotika wieder einmal verbissen ausgeklammert wird.

Das ist aber ein strategisch sehr sehr ernsthaftes Thema, im Ausland (Indien etc.) offensichlich noch viel akuter als bei uns und ein Thema für die Politiker und "Polizeiüberwachung". Es sollte bei den Dimensionen des wirklich zig-Tausend - Tonneneinsatzes solcher Medikamente wirklich absolut unverzichtbat sein,
"Reserve-Antibiotika" AUSSCHLIEßLICH für schwer kranke Menschen auf Intensivstationen zu reservieren.
Davon sind wir leider meilenweit entfernt!

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung