Kindersoldaten und Massaker im Kongo

NAIROBI (dpa). Der Konflikt im Kongo spitzt sich weiter zu. Seit im Ostkongo wieder heftig gekämpft wird, verschlechtert sich die humanitäre Lage in den Flüchtlingscamps. Außerdem gibt es Berichte über Zwangsrekrutierungen von Kindersoldaten und Massakern an der Bevölkerung.

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Die Kinderschutzorganisation Save the Children berichtete über einen massiven Anstieg der Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. Die Vereinten Nationen haben den Bericht bereits bestätigt. Besonders besorgniserregend sei, dass in einigen Fällen gezielt Schulen überfallen worden seien, um eine möglichst große Zahl von Kindern in die Gewalt von bewaffneten Gruppen zu bringen, sagte eine Sprecherin.

Wie der britische Rundfunksender BBC berichtete, sollen Truppen des kongolesischen Rebellengenerals Laurent Nkunda für ein Massaker an bis zu 60 jungen Männern in der Stadt Kiwanja im Ostkongo verantwortlich sein. Die Rebellen hätten die Stadt zurückerobert, die die regierungstreuen Mai-Mai-Milizen erst am Vortag unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen hätten Dutzende Leichen von jungen Männern gefunden, die als mutmaßliche Mai-Mai-Kämpfer getötet worden seien, hieß es.

Außerdem berichten Hilfsorganisationen, dass sie aufgrund der großen Zahl der Flüchtlinge, kaum noch deren Versorgung sicherstellen können, wie der Caritas-Mitarbeiter Alexander Bühler sagte. "Im Lager Kibati I lebten im Oktober 5500 Flüchtlinge, jetzt sind es 65 000. In Kibati II waren es erst 597, jetzt 135 000 Menschen." Besonders dramatisch sei die Situation von 2000 unbegleiteten Jungen und Mädchen in Goma, deren Eltern entweder ums Leben gekommen sind oder in den Kriegswirren von ihren Kindern getrennt wurden.

Fünf Hilfsorganisationen haben die Außenminister der EU aufgefordert, Fonds für die Flüchtlinge aufzubauen.

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