Transplantationen

Klinik will wieder Spender melden

Das Krankenhaus Reinkenheide in Bremerhaven nimmt die Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation nach einem Vorfall 2014 wieder auf.

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BREMERHAVEN. Das Krankenhaus Reinkenheide in Bremerhaven will nach eineinhalb Jahren Pause wieder Organentnahmen vorbereiten. Seit Anfang 2015 war die Kooperation mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) gestört. In Reinkenheide wurden daher keine Entnahmen mehr vorgenommen.

Dabei sind Krankenhäuser eigentlich verpflichtet, spendenwillige Patienten an die DSO zu melden. Die DSO und die Ärzte des Transplantationsteams des Klinikums haben sich wegen einer abgebrochenen Organentnahme im Haus Ende 2014 gegenseitig die Verantwortung für den Abbruch zugeschoben. Eine Untersuchung des Vorfalls durch die Prüfungs- und Überwachungskommission der Bundesärztekammer und ein Bericht der Kommission konnte keine letzte Klärung bringen.

"Wir kommentieren die Sache nicht", sagt der Medizinische Geschäftsführer des Klinikums, Professor Tido Junghans, der "Ärzte Zeitung". Die DSO indes bestätigt, dass die Zusammenarbeit wieder aufgenommen wird. Kürzlich habe ein Gespräch zwischen der DSO und dem Transplantationsbeauftragten des Klinikums stattgefunden, um den Konflikt zu klären, sagt Birgit Blome, Sprecherin der DSO. Nun sei man "zuversichtlich".

Seit dem Vorfall bemühen sich die Beteiligten teilweise unter Vermittlung durch Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) und die Bremische Krankenhausgesellschaft, "das Vertrauen zurückzugewinnen", heißt es in der Vorlage zu Sitzung der Bremer Gesundheitsdeputation vom 7. Februar. Die Senatorin "begrüßt als erfreuliche Folge die auch öffentlich reflektierten sichtbaren Maßnahmen des Klinikums Reinkenheide zur Wiederaufnahme der Organspende und bewertet die Entscheidung positiv."

Nach Angaben Junghans' sind zwei Ärzte des Transplantationsteams ausgeschieden und zwei neue eingetreten. "Wir werden zusammen mit der DSO Schulungen für das neue Team durchführen", so Junghans. Noch in diesem Jahr sollen die Organentnahmen in Zusammenarbeit mit der DSO wieder aufgenommen werden.

Bis zu dem Zwischenfall zählte man im Bremerhavener Klinikum jährlich maximal sieben bis acht Organspender, sagt Junghans. 2013 wurden an der Weser noch elf Organentnahmen registriert, davon vier in Reinkenheide. 2014 waren es sogar 16 Entnahmen (fünf in Reinkenheide), 2015 hatte es dann im Bundesland dagegen nur noch zwei Organspender gegeben.

Für 2016 liegen noch keine DSO-Zahlen vor. Aber die Senatsbehörde schätzt die Zahl der Spender im Vorjahr auf sechs. (cben)

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