Bayern

Kliniken drücken den Alarmknopf

Fast jedes zweite Krankenhaus in Bayern erwirtschaftet Defizite, ergab eine Umfrage der Krankenhausgesellschaft.

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MÜNCHEN. Die finanzielle Situation der Kliniken in Bayern spitzt sich nach Angaben der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) zu.

Nach einer aktuellen Umfrage der BKG schreibt fast jedes zweite Krankenhaus im Freistaat rote Zahlen. Nur noch 17 Prozent der Klinikchefs erwarten für die kommenden zwei Jahre eine positive Entwicklung.

Regelmäßig zum Jahreswechsel fragt die BKG mit dem "Bayerischen Krankenhaustrend" die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Stimmung in den Kliniken ab. Die Umfrage habe diesmal ein "alarmierendes Bild" ergeben.

Während im Jahr 2010 rund 20 Prozent der Kliniken ein negatives Ergebnis zu verzeichnen hatten, rechnen in diesem Jahr etwa 47 Prozent der Häuser mit einem Defizit (2011: 39 Prozent).

Und: Im Jahr 2010 konnten noch knapp 80 Prozent der Kliniken in Bayern ein positives oder wenigstens ausgeglichenes Betriebsergebnis erreichen. Dieser Anteil sank in 2012 auf nur noch 46 Prozent, teilte die BKG mit.

Kritik, die Umfrage male ein zu düsteres Bild und sei "interessengeleitet", wies BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein zurück. An der repräsentativen Umfrage zum Bayerischen Krankenhaustrend 2012 der BKG hätten sich fast zwei Drittel der Krankenhäuser aller Trägergruppen, Versorgungsstufen und Größenordnungen beteiligt.

In den Jahren 2009 und 2010 habe man auch die positive Entwicklung publiziert. "Die aktuellen Ergebnisse sind eindeutig und lassen keinen anderen Schluss zu: Es besteht dringender Handlungsbedarf, um die Krankenhausversorgung zu stabilisieren" sagte Hasenbein. (sto)

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