Kliniken in Stuttgart bauen die Palliativversorgung aus

STUTTGART (mm). "Konzepte zur Palliativmedizin machen nur Sinn, wenn niedergelassene Ärzte daran beteiligt werden." Mit diesen Worten hat Dr. Markus Klett, Mitinitiator des neuen Stuttgarter Vereins Palliativmedizin e.V, auf eine Ankündigung des Klinikums Stuttgart reagiert. Dort hat man den "interdisziplinären und multiprofessionellen Palliativmedizinischen Konsiliardienst" (PMKD) kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt.

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"Möchte man Menschen in der letzten Lebensphase gut versorgen, so müssen alle Beteiligten - Hausärzte, Kliniker, Brückenschwestern - zusammenarbeiten", sagte Klett. Niedergelassene Haus- und Fachärzte in Stuttgart hatten dazu kürzlich einen eigenen Verein -  Palliativmedizin Stuttgart e.V. - gegründet (wir berichteten).

Nach Angaben des Klinikums bietet der PMKD allen Stationen der Standorte Bürgerhospital und Katharinenhospital seine Erfahrungen und Kenntnisse in Schmerztherapie, Symptomkontrolle, ganzheitlicher Pflege und psychosozialer sowie spiritueller Begleitung an, teilte das Klinikum Stuttgart mit.

Im Krankenhaus Bad Cannstatt gebe es unter der Leitung von Oberarzt Dr. Michael Scholz ein eigenes palliativmedizinisches Kernteam. Im Olgahospital existiere in der Onkologie ein bereits vor einigen Jahren etablierter ambulanter Dienst mit palliativmedizinischem Spektrum.

"Neu ist, dass es nun eine klare Struktur gibt. Verantwortliche Personen sind benannt und Abläufe standardisiert", sagt Hans Nau, Leiter des Klinischen Sozialdienstes. Das Angebot sei ein Jahr in der HNO-Klinik des Katharinenhospitals und in der Medizinischen Klinik 1 des Bürgerhospitals getestet worden, teilt Dr. Marion Daun mit, Oberärztin an der Klinik für Onkologie im Katharinenhospital.

Zu den Aufgaben des Palliativteams, in dem Ärzte, Pflegekräfte, Sozialarbeiter, Seelsorger, Physio- und Ergotherapeuten, Musik- und Kunsttherapeuten und Psychologen zusammenwirken, gehöre die Beratung, Information, psychosoziale und seelsorgerische Begleitung von Patienten und Angehörigen.

Es werden Therapiekonzepte zur Linderung von Symptomen erstellt und die Kommunikation unter den Beteiligten gefördert. Auch die Krisenintervention gehöre zum Auftrag. Angefordert werde das PMKD in der Regel durch das betreuende Stationsteam (Arzt/Pflege).

Es komme besonders in der Palliativmedizin darauf an, ambulante und stationäre Einrichtungen zu vernetzen, betont Klett. Hausärzte müssten eingebunden werden. Schließlich seien sie es, die die Versorgung der Patienten in ihrem häuslichen Umfeld koordinieren. Zur Zeit sind Klett und Dr. Anna Maria Haupert, Vorstandschefin von Palliativmedizin Stuttgart e.V. dabei, die Struktur des gemeinsamen Netzes zu entwickeln.

Angefordert wird der neue Dienst durch das Stationsteam.

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