Kliniken machen Qualität im Netz transparent

Welches ist das beste Krankenhaus bei welcher Krankheit? Zumindest bei elektiven Eingriffen stellt sich für Ärzte und Patienten diese Frage. Das Internetportal www.Qualitätskliniken.de bietet dazu valide Informationen. Über 150 Kliniken, auch Unis, sind inzwischen dabei.

Veröffentlicht:

www.qualitätskliniken.de

Der Anspruch ist hoch: "Qualitätskliniken.de stellt der Öffentlichkeit das innovativste Klinikportal für Qualitätsinformationen zur Verfügung. Damit bietet sie entscheidungsleitende Informationen für die Auswahl eines für den jeweiligen Nutzer geeigneten Krankenhauses."

Die Initiative geht auf drei private Klinikträger zurück: die Asklepios GmbH, Rhön Kliniken AG und Sana-Kliniken AG. Nach einjähriger Projektarbeit gründeten sie im Januar 2010 das gemeinsame Unternehmen "4QD - Qualitätskliniken.de GmbH". Der Auftrag: das Internet-Portal Qualitätskliniken.de zu betreiben, das Ärzten und Patienten valide Entscheidungshilfen bei der Auswahl eines Krankenhauses bereitstellt.

Qualitätskliniken.de nimmt für sich in Anspruch, das aktuell umfassendste und detailreichste Angebot an Qualitätsinformationen über Krankenhäuser entwickelt zu haben.

Inhaltlich stellt Qualitätskliniken.de die medizinische Qualität auf der Basis von über 300 Indikatoren zur Verfügung. Erstmalig werden zusätzliche Indikatoren zur Patientensicherheit, Patienten- und Einweiserzufriedenheit so dargestellt, dass auch eine Rangfolge der Kliniken gebildet werden kann. Der Nutzer kann dabei entsprechend seinen Präferenzen verschiedene Qualitätsdimensionen selbst gewichten und so das Ranking individuell beeinflussen. Grundsätzlich sind Krankenhausträger-übergreifende und nicht auf einzelne Regionen beschränkte Vergleiche möglich. Die Bedienung ist ausgesprochen nutzerfreundlich und einfach: Wenige Mausklicks führen zum Ergebnis.

Grundsätzlich wird auf bekannte Qualitätsindikatoren und -informationen zurückgegriffen - diese werden aber zu einer innovativen Aussage kombiniert. Wo nötig, wurden neue Indikatoren entwickelt, die aber auf jeden Fall wissenschaftlich fundiert sind.

Das Portal Qualitätskliniken.de wurde im Juni 2010 mit folgenden vier Qualitätsdimensionen im Internet freigeschaltet:

  • Medizinische Ergebnisqualität, die mit den 320 Indikatoren der Bundesgeschäftsstelle für Qualitätssicherung (BQS) und 19 Indikatoren aus Routinedaten der Krankenhausabrechnung gewonnen wird;
  • 21 Indikatoren aus einer Selbstauskunft der Krankenhäuser zur Patientensicherheit, die in externen Audits überprüft werden;
  • 15 Indikatoren zur Patientenzufriedenheit;
  • Acht Indikatoren zur Einweiserzufriedenheit.

Zusätzlich sind weitere Informationen abrufbar: eine Übersicht der Qualitätszertifikate, Fallzahlen mit dem Anteil der Notfallpatienten, Informationen zum Leistungsspektrum, zur apparativen Ausstattung und zum Serviceangebot.

Die Suche kann über das Krankheitsbild, die Behandlung oder die Fachabteilung erfolgen. Für Laien, denen medizinische Fachbegriffe nicht geläufig sind, steht ein Körperschema - männlich, weiblich, kindlich - zur Verfügung, das mit der Maus angeklickt werden kann.

Wulf-Dietrich Leber vom AOK-Bundesverband: "Die Krankenkassen beurteilen den Transparenzgewinn uneingeschränkt positiv." Mit Recht werde die Qualität von Krankenhäusern mehrdimensional gemessen. Und als Fortschritt sieht er es an, dass Qualität in harten Daten objektiviert wird. BÄK-Vizepräsident Dr. Frank Ulrich Montgomery sagte zum Start: "Wenn das Portal in seiner Endstufe so objektiv, nutzerfreundlich und sicher funktioniert, wie in Aussicht gestellt, wird sich keine Klinik diesem Qualitätsvergleich entziehen können."

www.Qualitätskliniken.de stößt auf wachsende Resonanz: Inzwischen ist mit Vivantes in Berlin der größte kommunale Träger dabei.

Alle Artikel des Specials "20 Jahre Deutsche Einheit" finden Sie auf unserer Sonderseite

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine pulmonale Beteiligung bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) kann sich mit Stridor, Husten, Dyspnoe und Auswurf manifestieren. Sie zeigt in der Lungenfunktionsprüfung meist ein obstruktives Muster.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Wenn der entzündete Darm auf die Lunge geht

Die elektronischen Monitoring-Devices könnten gezielt Patienten mit unkontrollierter Erkrankung verordnet werden, um zu messen, ob es bei der Inhalation an der Regelmäßigkeit, der Technik oder an beidem hapert und dann genau da zu schulen, wo es Probleme gibt.

© tadamichi / stock.adobe.com

Neue Möglichkeiten

So hilfreich können Smart Inhaler bei Asthma oder COPD sein