Krebsforscher verlangen massiv höhere Steuern für Tabakwaren

HEIDELBERG (bd). Eine Erhöhung der Tabaksteuer um 30 Prozent haben Wissenschaftler bei der Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle in Heidelberg gefordert.

Veröffentlicht:

So führe ein um 30 Prozent höherer Zigarettenpreis zu einem Rückgang des Rauchens um zwölf Prozent, bei Minderjährigen sogar um 36 Prozent, rechnete der Hamburger Wirtschaftswissenschaftler Dr. Michael Adams vor. Nach einer Studie über die "Kosten des Rauchens für Gesundheitswesen und Volkswirtschaft" betragen die direkten und indirekten Kosten des Rauchens für Umwelt und Gesundheit in Deutschland pro Jahr etwa 34 Milliarden Euro jährlich.

Es gebe wohl kein anderes Produkt, das bei seiner Herstellung, seinem Konsum und seiner Entsorgung derartig risikobelastet sei wie Tabak, so die Experten. Jeder Raucher müsse wissen, dass er nicht nur ein individuelles Gesundheitsrisiko trage, sondern auch erhebliche Gefahren für die Umwelt und für die Gesundheit der im Tabakanbau Beschäftigten heraufbeschwöre, sagte die Leiterin des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle, Dr. Martina Pötschke-Langer bei der Tagung zum Thema "Umweltrisiko Tabak - von der Pflanze bis zur Kippe".

So erkrankten Tabakanbauer häufig an der so genannten grünen Tabakkrankheit, die durch Hautkontakt mit nikotinhaltigen Tabakblättern entstehe und zu Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Atemnot und Herzkreislauferkrankungen führe. Ein großes Umweltproblem entstehe auch durch weggeworfene Zigarettenkippen. Giftige und krebserzeugende Substanzen gelangten so über den Boden ins Grundwasser.

Die WHO-Vertreterin forderte zudem ein striktes Rauchverbot auf Spielplätzen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums habe gezeigt, dass ein Raucherverbot mit entsprechender Beschilderung auf Spielplätzen effektiv sei. Bei Kontrollen habe man auf Spielplätzen mit Verbotsschildern zehn Kippen pro Spielplatz gefunden im Vergleich zu 46 Kippen in Mannheim, wo kein kommunales Rauchverbot bestehe.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnungsanwendung „Adel“

Abrechnung: KVWL setzt bei Hybrid-DRG auf eigene Anwendung

Umstellung der Verschlüsselung

KVWL: Ablaufdaten bei eHBA und SMC-B-Karte prüfen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung