Rotes Kreuz

Künftig können Schwule in den USA einfacher Blut spenden

Das amerikanische Rote Kreuz erlaubt nun auch Männern, die Sex mit Männern haben, das Blutspenden: Der Vorab-Fragebogen beinhaltet für alle Menschen die gleichen Fragen und soll LGBTQ-Menschen nicht mehr diskriminieren.

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Blutstropfen auf Regenbogenflagge: Das Blutspenden soll in den USA durch LGBTQ-freundlichere Richtlinien inklusiver gestaltet werden.

Blutstropfen auf Regenbogenflagge: Das Blutspenden soll in den USA durch LGBTQ-freundlichere Richtlinien inklusiver gestaltet werden.

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Washington, D. C. Das Rote Kreuz in den USA, The American National Red Cross (ARC), lockert die Bestimmungen, nach denen Menschen bei der Organisation Blutspenden können: Blutspender*innen sollen künftig nicht mehr aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bewertet werden.

Konkret ändert das Rote Kreuz den obligatorischen Fragenkatalog für potenzielle Spender und Spenderinnen. Die aktualisierten Bestimmungen hat die Organisation am Montag auf ihrer Webseite veröffentlicht.

Laut ARC beantworten alle Spendewilligen künftig die gleichen Fragen, unabhängig ihres Geschlechts/Genders sowie ihrer sexuellen Präferenzen. Alle Menschen, die Blut spenden wollen, würden beispielsweise in Zukunft danach gefragt, ob sie in den vergangenen drei Monaten neue Sexualpartner hatten oder Analsex praktiziert haben. Letzteres ist dabei nicht mehr ein absolutes Ausschlusskriterium. Heißt: Männer, die Analsex mit anderen Männern hatten, dürfen Blutspenden, wenn sie keine neuen Sexpartner innerhalb der letzten drei Monate hatten.

Umgekehrt bedeutet das, dass Heterosexuelle, die kürzlich Analverkehr hatten, kein Blut spenden dürfen. Analsex bringt ein höheres HIV-Ansteckungsrisiko mit sich und dabei reißen Kondome tendenziell öfter.

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Ziel: Größere Inklusion

Mit der Implementierung der neuen Regeln versucht das Rote Kreuz nach eigenen Angaben eine inklusivere Blutspende zu ermöglichen, die alle Menschen „gleich und respektvoll behandelt“, während es gleichzeitig die Sicherheit der Blutspende aufrechterhält. Ebenfalls bietet ARC ihren Mitarbeitern Schulungen an, um diese „achtsamer für die Bedürfnisse aller potenziellen Blutspender zu machen“.

Ohnehin bleibt das Spenden von Blut für Patienten mit HIV-Prophylaxe ausgeschlossen: Nach der letzten PrEP- oder PEP-Tablette müssen diese drei Monate warten – nach einer Injektion sogar zwei Jahre. ARC begründet dies mit dem Eingriff der Präparate in den Replikationskreislauf von HI-Viren und dem schwierigeren Nachweis einer solchen Infektion. HIV-Infizierte bleiben vom Spenden weiterhin ausgeschlossen.

Das Rote Kreuz schreibt, dass man schon lange homosexuellen Männern das Blutspenden ermöglichen wollte und jahrzehntelang Daten hierfür ausgewertet habe. Gleichzeitig setzt ARC damit auch im Mai geänderte FDA-Richtlinien um, die die Möglichkeit, Blut zu spenden, auf individuelle Risiken fußen lässt. (ajo)

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