Kommentar – Valsartan und Lunapharm

Lehren aus dem Skandal

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Patientensicherheit geht vor Kleinstaaterei. Wenn eine Lehre aus den Skandalen um nitrosaminbelastetes Valsartan oder um den Brandenburger Arzneimittelhändler Lunapharm gezogen werden kann, dann diese.

Schon in der vergangenen Woche hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) Gesetzesänderungen angedeutet, die dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ermöglichen würden, schneller zu agieren.

Nun hat dessen Präsident Karl Broich nachgelegt und mehr Durchgriffsrechte gefordert. Zu Recht, denn 37 Aufsichtsbehörden auf Länderebene können sich nicht im Notfall binnen Stunden auf ein abgestimmtes Vorgehen verständigen, das geht einfach nicht.

Das BfArM hat die fachliche Kompetenz, den Bedarf für einen Arzneimittelrückruf schnell zu prüfen und diesen auch umzusetzen. Dagegen sollten auch Provinzfürsten, die gerne ihre Hoheitsrechte verteidigen, nichts einzuwenden haben. Wichtig ist, Rechtsänderungen umzusetzen, so lange die Erinnerung frisch ist. Nur wenn der politische Druck, eine effiziente Lösung zu erreichen, groß genug ist, werden die Länder auf hinhaltenden Widerstand verzichten. Im Interesse der Patientensicherheit ist also Eile geboten. Seite 16

Lesen Sie dazu auch: Valsartan-Rückruf - verheddert im föderalen Behördennetz

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