Scharfe Kritik

Linksfraktion: Pflege für die Ampelkoalition nur Kostenstelle

Die Linke wirf der Koalition vor, das Zukunftsthema Pflege zu verschlafen und im Klinikbereich einen gefährlichen Konzentrationsprozess in Gang zu setzen. Ampelpolitiker halten dagegen.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Linksfraktion im Bundestag hat die Ampelkoalition für deren Pflegepolitik scharf gerügt. „Für die selbsternannte Fortschrittskoalition scheint Pflege statt eines Zukunftsthemas weiter nur eine Kostenstelle zu sein“, sagte der pflegepolitische Sprecher der Fraktion, Ates Gürpinar, am Donnerstag.

Der Anteil der Menschen, die schon allein wegen ihres Alters auf Pflegeleistungen angewiesen seien, nehme „stetig und deutlich“ zu, erinnerte Gürpinar. Das bedeute aber auch, dass es für diejenigen, die später Pflege bräuchten, eine existenzielle Frage sei, „wie wir heute mit den Pflegenden umgehen“. Es sei ein deutlicher Warnruf, dass erstmals seit vielen Jahren die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge in der Pflege gesunken sei.

Lesen sie auch

Mehr über Bedarfe reden

Gürpinar warf der Koalition auch vor, einen Konzentrationsprozess in den Krankenhäusern auslösen zu wollen. Dabei spreche man nur über Einsparungen statt über den notwendigen Bedarf der Zukunft. „Denn egal, ob in einem großen oder in zehn kleinen Krankenhäusern versorgt wird: Der Pflegebedarf ist derselbe.“

Die pflegepolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Heike Baehrens, hielt dagegen. Die Ampelkoalition wisse um die Bedeutung der Pflege und arbeite „stetig daran, die Arbeitsbedingungen der Pflegenden zu verbessern und pflegende Angehörige zu entlasten“, erklärte Baehrens. Sie verwies auf die geplante Pflegereform, die derzeit Gegenstand der parlamentarischen Debatte ist.

Gürpinar wie Baehrens äußerten sich anlässlich des „Tags der Pflegenden“, der am Freitag (12. Mai) stattfindet. Der internationale Aktionstag steht dieses Jahr unter dem Motto „Our nurses – our future“. (hom)

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

© Viacheslav Yakobchuk / AdobeStock (Symbolbild mit Fotomodellen)

Springer Pflege

Umgang mit Multimorbidität in der Langzeitpflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

© Kzenon / stock.adobe.com

Springer Pflege

COVID-19 in der Langzeitpflege

Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“