Notstand

Lockdown für Ungeimpfte in Rumänien

In Rumänien verschärft sich die Corona-Notlage, weil das Gesundheitswesen kaum noch mit der Versorgung einer steil anwachsenden Zahl von Patienten fertig wird.

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Weil es in den Intensivstationen Rumäniens kaum Platz mehr gibt – hier zu sehen der Corona-Isolationsraum im Universitäts-Notfallkrankenhaus in Bukarest – werden die Corona-Maßnahmen im Land verschärft.

Weil es in den Intensivstationen Rumäniens kaum Platz mehr gibt – hier zu sehen der Corona-Isolationsraum im Universitäts-Notfallkrankenhaus in Bukarest – werden die Corona-Maßnahmen im Land verschärft.

© Vadim Ghirda/AP/dpa

Bukarest. Rumänien hat seit Wochenbeginn angesichts einer Corona-Notlage die Vorsichtsmaßnahmen für die nächsten 30 Tage verschärft. Seit Montag gilt landesweit eine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen wie auch im Freien.

Die Regierung beschloss, dass Schulen, Kindergärten und Kinderkrippen zwei Wochen lang geschlossen werden. Zugang zu allen Geschäften, Gaststätten und Kultureinrichtungen haben nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete. Nur Lebensmittelläden und Apotheken stehen allen offen – ebenso Kirchen. Der Anteil der vollständig Geimpften liegt in Rumänien bei rund 30 Prozent.

Ausgang nur mit triftigem Grund

Nachts gelten Ausgangsbeschränkungen: Von 22 Uhr Ortszeit bis 5 Uhr morgens dürfen nur noch Geimpfte oder Genesene frei ihre Wohnungen verlassen. Wer nicht dazu gehört, muss einen triftigen Grund nachweisen. Negative Corona-Testnachweise allein berechtigen nicht dazu, nachts auf die Straße zu gehen. Bars und Tanzlokale werden geschlossen.

Die Regierung will auch eine Impfpflicht für Beamte und öffentliche Bedienstete durchsetzen. Ministerpräsident Florin Citu darf dies aber nicht per Verordnung verfügen, weil er nur noch kommissarisch im Amt ist. Das Parlament hat ihm das Misstrauen ausgesprochen.

Eine Neuregelung zur Impfpflicht müsste in dieser Situation vom Parlament gebilligt werden. Die übrigen Corona-Maßnahmen sind bereits gesetzlich vorgesehen. Die beschränkt handlungsberechtigte Regierung darf beschließen, ab wann sie gelten.

Nachbarländer nehmen Patienten auf

Rumäniens Gesundheitswesen wird seit Tagen mit der Versorgung einer wachsenden Zahl von COVID-19-Patienten kaum noch fertig. Dutzende schwer kranker Patienten wurden bereits in Nachbarländer gebracht, weil es in den Intensivstationen keinen Platz mehr gibt.

Die 14-Tage-Inzidenz der Neuansteckungen stieg zuletzt auf 999,9 pro 100.000 Einwohner und blieb eine der höchsten in der EU. Die Todesrate an und mit COVID-19 blieb weltweit mit Abstand die höchste: 20,33 pro eine Million Einwohner, errechnete das Portal „ourworldindata.org“. (dpa)

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