Kommentar
Luxusdebatte in Metropolen
Die gesundheitliche Versorgung in deutschen Metropolen ist oft erstklassig. Niedergelassene Ärzte gibt es in so hoher Zahl, dass sie in vielen Stadtteilen um Patienten konkurrieren. Verpasste Fortbildungen, Verzicht auf Innovationen oder unzureichende Investitionen können sich Ärzte und Kliniken nicht leisten, weil die Patienten freie Auswahl haben.
Während sich Politik und Öffentlichkeit auf regionale Versorgungsdefizite fokussierten, wurde diese Seite der Versorgungsrealität weitgehend ausgeblendet. Was für die Patienten gut ist, verlangt Praxisinhabern, angestellten Ärzten und Klinikmanagern Höchstleistungen ab.
Deshalb war es richtig, dass der Hamburger Krankenhaustag auf die bestens funktionierende Versorgung in der Hansestadt hingewiesen und Anstrengungen angemahnt hat, damit dies auch so bleibt.
Fraglich ist allerdings, ob Hamburgs Politiker in Zusammenhang mit der zuletzt erfolgten Orientierung auf die ländlichen Regionen gleich vor einer Benachteiligung der Metropolen warnen sollten. Bei allem Respekt vor den Leistungen und Problemen in Hamburg: Verglichen mit Regionen wie Dithmarschen oder Vorpommern sind solche Befürchtungen purer Luxus.
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