Hamburg

Marburger Bund entrüstet über Krankenhaus Tabea: 500 Euro Anti-Streik-Prämie

Die Ärztinnen und Ärzte am Krankenhaus Tabea sind in einen Erzwingungsstreik getreten. Der Versuch der Geschäftsführung, Streikbrecher mit Geld zu ködern, verfing nicht.

Veröffentlicht:

Hamburg. 500 Euro Prämie für jede Ärztin und jeden Arzt, der trotz Streikaufrufs der Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) zum Dienst erscheint? Dies soll die Geschäftsführung des Krankenhauses Tabea laut MB-Landesverband zum heutigen Erzwingungsstreik ihren Beschäftigten angeboten haben.

„Ich bezweifle, dass die Ärzteschaft sich für ein solches Bonbon an einem Streikbruch beteiligt. Denn sie wollen keine Zückerchen, sondern sie kämpfen für faire, tariflich geregelte Arbeitsbedingungen", sagte die Geschäftsführerin des MB-Landesverbandes, Katharina von der Heyde.

Der MB-Landesvorsitzende Dr. Pedram Emami sprach von einer „Dreistigkeit, mit der die Geschäftsführung versucht, in der Grauzone zwischen illegitim und illegal das ärztliche Kollegium zu spalten, um ihnen ihre Rechte vorzuenthalten."

Dies zeuge entweder von Realitätsverlust, Bösartigkeit oder Angst vor der Autonomie der Mitarbeiterschaft. Emami forderte die Klinikleitung am heutigen Streiktag noch einmal auf, mit dem MB über die Arbeitsbedingungen an der Fachklinik zu verhandeln.

Lesen sie auch

Wie berichtet hatten sich die MB-Mitglieder am Haus mit großer Mehrheit für den Erzwingungsstreik ausgesprochen. Emami brachte zum Ausdruck, wie groß die Bereitschaft ist, für bessere Bedingungen am Tabea einzutreten: "Es reicht – uns ist es ernst!“

Schon im Vorfeld hatte sich abgezeichnet, dass der Arbeitskampf mit harten Bandagen geführt werden wird. Zu den Warnstreiks im Februar und April hatte die Klinik versucht, die Streikausfälle durch den Einsatz von Leiharbeitskräften zu kompensieren, was der MB in einem gerichtlichen Eilverfahren verhindern konnte. (di)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!