Medizin-Bachelor: Oldenburg hält an Projekt fest

Veröffentlicht:

BERLIN (sun). Der Vorschlag erhitzt nach wie vor die Gemüter: Oldenburg und das niederländische Groningen wollen an ihren Universitäten einen europäischen Bachelor- und Master-Studiengang für Medizin einrichten. Damit bilde die Universität "Schmalspur-Ärzte" aus, so die Kritiker. Professor Hans-Rudolf Raab, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Oldenburg, sieht die Uni Oldenburg mit diesem Vorstoß eines Modellstudiengangs dagegen genau auf dem richtigen Weg. Schließlich sei der Nordwesten potenziell unterversorgt.

"Die Ärzte haben aber Angst vor dem Bachelor", betonte Raab auf dem Innovationskongress Hochschulmedizin in Berlin. Es gebe "wenig Argumente, aber viel Polemik". Dabei sei es möglich, mit einem Bachelor-/Masterstudium die Abbrecherquote zu verringern - was dringend notwendig sei, damit in Zeiten des Ärztemangels mehr Ärzte für die kurative Tätigkeit ausgebildet würden. Der Verband der Universitätsklinika ist hingegen der Meinung, es seien nicht mehr, sondern bessere Universitäten notwendig. Zudem liege die Studienabbrecherzahl bei lediglich fünf Prozent.

Die Universität Oldenburg will jedes Jahr 40 Studenten pro Semester ausbilden. Nach drei Jahren sollen diese den Bachelor erwerben können, um damit in Krankenhäusern oder Verbänden arbeiten zu können. Zudem könnten die Studierenden einen Masterabschluss anstreben. Der Inhalt der Approbationsordnung werde nicht angetastet, dennoch wolle die Universität das Medizinstudium "von den Wurzeln her reformieren". Es sei wichtig, dahin zurückzukehren, Kompetenzen statt Detailwissen zu vermitteln.

Der Wissenschaftsrat wird im November eine Entscheidung über das Modellstudium treffen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Wege der Zusammenarbeit

HÄPPI startet auch in Rheinland-Pfalz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick