Medizin-Bachelor stößt in Hessen auf Widerstand

Die Delegierten der Landesärztekammer warnen vor "im Schnellverfahren ausgebildeten Ärzten".

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FRANKFURT/MAIN (ine). Gegen die Einführung von Bachelor und Master im Medizinstudium und gegen den Einsatz von Arztassistenten in Kliniken haben sich die Delegierten der Landesärztekammer in Hessen ausgesprochen. Sie fürchten, dass mit dem Oldenburger Modell "Tür und Tor für den Arzt light" geöffnet werden.

An der Oldenburger Uni sollen ab dem Wintersemester 2011/2012 etwa 40 Studenten mit der Medizinerausbildung mit abschließendem Bachelor- und Masterabschluss in den Niederlanden (Groningen) und medizinischem Staatsexamen in Deutschland (Oldenburg) beginnen.

"Die europarechtlichen Grundlagen für die Mediziner-Ausbildung werden erfüllt", heißt es in einer Stellungnahme des Wissenschaftsrates.

Die hessischen Delegierten sehen das anders: "Wir können uns in unserem Gesundheitssystem keine im Schnellverfahren ausgebildeten Ärzte leisten", heißt es. Dies gelte auch für den neuen Beruf des Arztassistenten, der zwischen Arzt und Pflegepersonal angesiedelt ist.

Er wird von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe seit Oktober als Bachelor-Studiengang angeboten. Kammerchef Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach bezeichnete den Studiengang als "überflüssig und gefährlich", denn ein Teil der Aufgaben von Arztassistenten werde bereits von anderen Gesundheitsberufen geleistet.

Hingegen setzten andere, rein ärztliche Tätigkeiten, die Ausbildung, Weiterbildung und Erfahrung eines Arztes voraus.

Lesen Sie dazu auch: Neues Kapitel im Medizinstudium: Bachelor in Oldenburg und Groningen startet

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