Kreativ

Apotheker-Protest mit nackten Tatsachen

NEU-ISENBURG (run). Die Apotheker stellen sich auf die Hinterbeine. Um ihren Unmut über die geplante und als zu gering empfundene Erhöhung ihres Fixhonorars zu unterstreichen, wird nicht nur der Ruf nach Streik immer lauter. Manche Apotheker wählen auch andere kreative Protestaktionen.

Veröffentlicht:
Kreativer Protest mit nackten Tatsachen.

Kreativer Protest mit nackten Tatsachen.

© Aures

Für Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit sorgt zum Beispiel die Plakataktion der Gaimersheimer Apothekerin Gabriela Aures (Foto), die sich nackt, bedeckt nur mit einem riesigen Apotheken-A, hat ablichten lassen und dieses Foto in die Offizin stellte.

Auf dem Poster richtet sie die Frage an Bundeswirtschaftsminister Rösler: "In welche Tasche wollen Sie uns noch greifen?" Inzwischen haben sich dieser Aktion bundesweit etliche Kollegen angeschlossen.

Sie haben das Plakate entweder für ihr Schaufenster übernommen oder sich selbst nackt mit dem Standes-A ablichten lassen. Lutz Engelen, Chef der Apothekerkammer Nordrhein, hat hingegen "ÜberlegFix" kreiert.

Dieses neue (traubenzuckerhaltige) Medikament wurde per Post an alle Landtagsabgeordneten in Nordrhein-Westfalen sowie an alle nordrhein-westfälischen Bundestagsabgeordneten versandt. Sein Beipackzettel soll den Politikern auf humorvolle Weise helfen, mögliche Vorurteile gegenüber der Honorierung von Apothekenleistungen abzubauen.

In der aktuellen Debatte sieht das BMG eine Erhöhung des Fixhonorars um 25 Cent pro verordneter Arzneimittelpackung vor - auch nach Ansicht der Standesvertretung zu wenig, um weiter wirtschaftlich in den meisten der 21.500 Apotheken arbeiten zu können.

Ursprünglich hatte die Standesführung eine Erhöhung um 1,04 Euro gefordert.In Baden-Württemberg wird daher bereits konkret mit Streik gedroht. Schon in wenigen Tagen soll es zu Warnstreiks kommen, kündigte der dortige Apothekerverband nach "enttäuschenden Gesprächen" der Standesführung mit Bundesgesundheitsminster Daniel Bahr an.

Präsident Fritz Becker schloss auch länger andauernde Arbeitsniederlegungen nicht aus.In Hessen lotet derweil der Apothekerverband noch die Bereitschaft seiner Mitglieder zu möglichen "Kampfmaßnahmen" aus.

In einer Umfrage wurden die Mitglieder gebeten, sich zu gemeinsamen Maßnahmen wie ein Tag Dienst nur durch die Notdienstklappe, Großdemonstrationen oder anderen Prostestaktionen bei Kunden zu äußern.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Nutzenbewertung

Eliglustat: Zusatznutzen nicht quantifizierbar

EU-Pharma Agenda: Impulse für die Arzneimittelversorgung in Deutschland

Arzneimittelversorgung in der EU: Status und Ausblick aus Sicht der GKV

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Vor der Ferienzeit

Beratungsfall Reisemedizin: Worauf es im Patentengespräch ankommt

Lesetipps
Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus