DGS und DGG

Mehr Kooperation bei älteren Schmerzpatienten!

Schmerzmediziner und Geriater setzen sich für eine stärkere Zusammenarbeit – gerade auch der Fachgesellschaften – in der Versorgung älterer Schmerzpatienten ein.

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Ältere Patienten können Schmerzen oft nicht artikulieren. Hier helfen spezielle Assessments.

Ältere Patienten können Schmerzen oft nicht artikulieren. Hier helfen spezielle Assessments.

© Fuse / Getty Images / Thinkstock

Berlin. Es braucht mehr interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Diagnostik und Therapie chronischer Schmerzen. Das fordern die Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG). Ziel sei neben der Schmerzreduktion besonders die Verwirklichung einer selbstbestimmten Lebensqualität im Alter.

Ein häufig vernachlässigter Aspekt, sei dabei die Schlafqualität älterer Patienten, so DGS-Präsident Dr. Johannes Horlemann. „Wir können von einem alten Menschen nicht erwarten, dass er ausreichend trainiert oder kommuniziert, wenn er nicht erholsam schläft“, so Horlemann in einer gemeinsamen Mitteilung von DGS und DGG .

Jeder Zweite leidet zusätzlich unter Schlafstörungen

Mehr als die Hälfte der älteren Patienten mit Schmerzen leiden laut dem DGS-Präsidenten „unter einer stark gestörten Schlafarchitektur“. Der Erhalt bzw. die Wiederherstellung des gesunden Schlafes sei ebenso wichtig wie die Sicherung der Mobilität und Schmerzfreiheit, stellt er klar.

Eine Herausforderung für Schmerzmediziner sind zudem demente Patienten. „Diese Patienten klagen seltener über Schmerzen und untertreiben Schmerzen häufiger. Deshalb muss man sich hier spezieller Untersuchungsmethoden und Assessments bedienen. Denn die Voraussetzung für eine adäquate Schmerztherapie ist eine effektive Schmerzbeurteilung“, erklärt DGG-Präsident Professor Hans Jürgen Heppner.

Geriatrische Patienten mehr in den Blick nehmen

Ein gutes interdisziplinäres Zusammenspiel benötige aber nicht nur die Zusammenarbeit von Fachärzten, Physiotherapeuten, Apothekern und anderen Gesundheitsberufen bei der Behandlung einzelner Patienten, sondern auch eine Kooperation von Fachgesellschaften, um die Qualität der Therapie voranzubringen, betonen DGS und DGG.

„Wir ‚Fachleute‘ aus verschiedenen Fachrichtungen sind die, die eng zusammenarbeiten müssen, um die Therapien für die geriatrischen Patienten mit chronischen Schmerzen nachhaltig zu verbessern“, sagt Heppner. Das von DGS und DGG gemeinsam entwickelte Curriculum „Schmerz und Alter“ sei dabei ein erster Schritt. (reh)

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