EU-Parlament

Mehr Mobilität für Ärzte

Künftig gibt es auch in Europa Ärzte ohne Grenzen: Das EU-Parlament stimmt für die schnellere Anerkennung von Berufsabschlüssen. Dafür braucht es aber einen neuen Ausweis.

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Strahlende Gesichter - wegen der neuen Berufsanerkennungsrichtlinie?

Strahlende Gesichter - wegen der neuen Berufsanerkennungsrichtlinie?

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STRAßBURG. Das Europäische Parlament (EP) spricht sich für mehr Mobilität zugunsten von Ärzten und weiteren medizinischen Berufen in Europa aus.

Mussten Allgemeinmediziner, Augenärzte oder Zahnärzte bisher in oft langwierigen Verfahren um eine Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen zum Beispiel in Griechenland, Spanien oder Österreich kämpfen, wird die Anerkennung von Berufsqualifikationen in Zukunft nach einheitlichen europäischen Regeln abgewickelt. Das EP beschloss hierzu am Mittwoch eine entsprechende Überarbeitung der Berufsanerkennungsrichtlinie für reglementierte Berufe.

Mit der Einführung eines europäischen Berufsausweises attestieren Berufsverbände über Ländergrenzen hinweg künftig die persönliche Eignung und Qualifikation zur Ausübung von medizinischen Berufen.

Davon sollen in Zukunft Ärzte und Pflegeberufe sowohl für Kurzzeitaufenthalte als auch für einen dauerhaften Umzug in ein EU-Ausland profitieren. Grundlage für die gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen unter den EU-Mitgliedstaaten ist das bereits existierende "Binnenmarkt-Informationssystem" (IMI).

Über diese Schaltstelle soll der zwischenstaatliche Informationsaustausch erfolgen. So soll auch ein Warnsystem etabliert werden, welches die Arbeitsaufnahme in einem anderen EU-Land für jene erschwert, gegen die im Heimatland ein Berufsverbot oder Aberkennungsverfahren vorliegt.

Erleichterung durch europäischen Berufsausweis

"Mit dem europäischen Berufsausweis öffnen sich bürokratische Schranken, die bisher die Mobilität behinderten", begrüßte die verbraucherpolitische Sprecherin der SPD im EU-Parlament, Evelyne Gebhardt, die Neuregelung. Diese elektronische Bescheinigung garantiere eine unkomplizierte Anerkennung von Berufsqualifikationen.

Der neu eingeführte ‚Vorwarnmechanismus‘ schaffe mehr Transparenz und schütze vor Ärzten, gegen die in einem EU-Land ein Berufsverbot bestehe. "Außerdem dürfen Mitgliedstaaten im Gesundheitsbereich die Sprachkenntnisse überprüfen", ergänzte die SPD-Binnenmarktexpertin Barbara Weiler vor der Presse.

"Die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe bleiben ein klassischer Ausbildungsbereich."

Pläne, mit denen die EU-Kommission das Fachabitur zur Voraussetzung für die Berufsausbildung bei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen machen wollte, seien damit vom Tisch", betonte Heide Rühle, binnenmarktpolitische Sprecherin der Grünen im EP. Versuche, die Standards der dualen Berufsausbildung zu senken, seien abgewendet.

Alle EU-Mitgliedsländer müssen die Neufassung des Gesetzes innerhalb von zwei Jahren in nationales Recht umsetzen.

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