Methusalem muss keine Last sein

Die Gesellschaft altert. Und sie fürchtet sich vor mehr Krankheit, längerem Leiden und steigenden Kosten. Eine Herausforderung für die Pharmaforschung: Spezielle Arzneien für alte Menschen.

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Bluthochdruck kann heute gut behandelt werden. Der Erfolg ist unverkennbar. Binnen 50 Jahren ist die Mortalität als Folge von Herzkreislauf-Erkrankungen halbiert worden. Aber: Hypertonie ist immer noch eine untertherapierte Krankheit.

Der wichtigste Grund, so Professor Walter Müller (Frankfurt) in einer gestern im Auftrag des Verbandes Forschender Arzneimittelhersteller publizierten Studie: Noncompliance, weil Hypertonie keine Beschwerden macht, aber Dauertherapie erfordert. Ein innovativer Ansatz, so Müller, könnte eine Bluthochdruck-Impfung sein, mit der durch immunologische Inaktivierung von Angiotensin II der Blutdruck lang anhaltend gesenkt werden könnte, weil die Therapietreue deutlich verbessert wird. Erste klinische Befunde deuten auf eine Wirksamkeit hin, so Müller.

Eine andere Herausforderung: Arthrose. Die Krankheit führt oft zur Frühverrentung, starken Schmerzen und Verlust der Autonomie, ist aber nicht tödlich. Die Therapie ist nur symptomatisch und mit starken Nebenwirkungen verbunden. Gebraucht werden, so Müller, neue Medikamente, die den Knorpelabbau stoppen, und neue Analgetika, die verträglicher sind.

Alzheimer, so Schmidt und die Koautorin Professor Adelheid Kuhlmey, könnte eine derjenigen Alterskrankheiten sein, die die Kompressionsthese - weniger Kosten bei rechtzeitiger Therapie - stützt. Voraussetzung: Es wird eine Therapie gefunden, die den Krankheitsprozess besser verzögert.

Illusorisch sei es aber, so VFA-Chefin Cornelia Yzer, die Industrie könne Innovationen auf Kommando entwickeln. Ihre Forderung: Bei der Bewertung neuer Arzneimittel deren Nutzen aus der Perspektive von Patienten und Gesellschaft zu betrachten und dafür zu sorgen, dass Innovationen den Patienten rasch zur Verfügung gestellt werden.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzliche Krankenversicherung

Neun Krankenkassen erhöhen zum Juli ihre Zusatzbeiträge

Digitaler Fortschritt

Neue Optionen bei der 116117

Kommentare
Dr. Gustav Hoch 29.08.200814:20 Uhr

Methusalem

Blabla, sonst nichts!
Mit freundlichen Grüssen
Gustav Hoch.

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantation von Beta-Zellen

Neue Zelltherapie-Optionen bei Diabetes

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung