EU-Forschungsförderung

Millionen-Förderung für besseres Multiple Sklerose-Verständnis

Das Deutsche Krebsforschungszentrum leitet ein europäisches Konsortium, das spezifische Biomarker und zielgerichtete Therapieansätze mit Blick auf die Multiple Sklerose identifizieren will.

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Brüssel/Heidelberg. Der Verlauf einer Multiplen Sklerose (MS) kann meist durch Medikamente gebremst werden, doch eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Dass Epstein-Barr-Viren (EBV) an der Entstehung der MS beteiligt sind, gilt inzwischen als gesichert. Unbekannt ist jedoch, wie die Erreger die Erkrankung auslösen.

Die Europäische Union fördert daher in ihrem Programm HORIZON Europe das internationale Forschungskonsortium BEHIND-MS, das diese Zusammenhänge aufklären will, um spezifische Biomarker und zielgerichtete Therapieansätze zu identifizieren.

Das Konsortium unter der Federführung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) erhält 7,1 Millionen Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren, wie es am Mittwoch mitteilte. Knapp 3,7 Millionen davon gingen an das DKFZ.

„Wir brauchen Therapien, die an der Wurzel der Erkrankung ansetzen. Dazu müssen wir zunächst verstehen, wie EBV überhaupt die Entstehung der MS induziert. Dafür brauchen wir genauere Modelle, um die Wechselwirkung der Viren mit ihren Wirtszellen zu untersuchen. Wir wissen beispielsweise noch nicht einmal, ob die Immunzellen der Betroffenen überhaupt EBV-infizierte Zellen eliminieren können. Oder führt dieser Versuch, den Erreger loszuwerden, zu einer Überaktivierung des Immunsystems, die letztlich Autoimmunreaktionen auslöst? Und welche Virusantigenen spielen dabei eine Rolle?“ zählt Henri-Jacques Delecluse, Virologe am DKFZ, auf. (eb)

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