NAV-Virchow-Bund sieht KV-System in der Krise

MAINZ. Der NAV-Virchow-Bund sieht das KV-System in Gefahr. Daher setzt sich der Verband für ein Nebeneinander von Kollektiv- und Selektivverträgen und deren Entwicklung ein. Auch plädiert der NAV für das Ende des Körperschaftsstatus der KVen.

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"Der Sicherstellungsauftrag der KVen ist weg", machte der Vorsitzende des NAV-Virchow Bunds Dr. Klaus Bittmann am Montag in Mainz deutlich. Er warnte davor, in der Debatte über den Gestaltungsspielraum der KVen sich verlorenen Illusionen hinzugeben. "In Zukunft wird es keine Monopole mehr für Verträge geben", sagte Bittmann.

Zwar habe der Hausärzteverband bei Selektivverträgen nach Paragraf 73b SGB V derzeit ein Monopol. Bittmann rechnet aber damit, dass demnächst auch andere Verbände Verträge mit den Kassen auf Bundesebene aushandeln werden. Man sollte auch den KVen offen sagen, dass man an neuen Vertragsformen arbeite. "Es wäre falsch, aus Loyalität zum heutigen KV-System revisionär die bestehende Entwicklung auszublenden", heißt es in einem Positionspapier, dass der Verband am Wochenende verabschiedet hat.

Darin heißt es, dass "die KVen aktuell auf die Rolle des Mangelverwalters reduziert" sind. Daher fordert der NAV, dass es eine "frei verhandelte, betriebswirtschaftlich kalkulierte Gebührenordnung" geben müsse. Außerdem will der NAV, dass die KVen von ihrem Körperschaftsstatus befreit werden und "ihre Abrechnungskompetenz für kollektiv- wie selektivvertragliche Versorgung im freien Wettbewerb mit anderen Abrechnungsdienstleistern" anbieten könnten.

Verbandschef Bittmann erhofft sich, dass so die Ärzte einen Teil ihrer Freiberuflichkeit zurückbekommen und eine Chance auf eine "angemessene Vergütung erhalten". Von Rebecca Beerheide

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