Bremen geht voran

Natürliche Geburt statt Sectio

Schwangerschaft ist keine Krankheit: In Bremen startet deswegen jetzt ein breites Bündnis, das die natürliche Geburt stärkten und die Sectiorate im kleinsten Bundesland senken will.

Veröffentlicht:
Neues Leben: Bremen plädiert für den natürlichen Weg.

Neues Leben: Bremen plädiert für den natürlichen Weg.

© Klaus Rose

BREMEN. Das Bremer Gesundheitsressort, Gynäkologen und Hebammen, Kinderärzte und Krankenkassen haben sich am vergangenen Mittwoch zum "Bremer Bündnis zur Unterstützung der natürlichen Geburt" zusammengeschlossen.

Es soll unter anderem evidenzbasierte und patientenorientierte Betreuungskonzepte entwickeln, hieß es.

"Gesundheitspolitisch steht außer Frage, dass schwangere Frauen primär darin gestärkt und unterstützt werden sollten, ihr Kind natürlich zu gebären", sagt Gesundheitssenator Hermann Schulte-Sasse.

"Bremen ist dafür bekannt, Fragen der Frauengesundheit besonderes Augenmerk zu widmen und insbesondere die Medikalisierung weiblicher Lebensphasen, also zunehmende medizinische Einflüsse und Eingriffe in alle Lebensbereiche, kritisch zu hinterfragen", so der Gesundheitssenator.

Mehr Beratung für werdende Mütter

Jedes dritte Kind in Bremen kommt per Kaiserschnitt zur Welt, teilt das Gesundheitsressort mit.

Das Bündnis will nun Empfehlungen für die Betreuung von Schwangerschaft und Geburt erarbeiten, um so den primär gesunden Prozess der Schwangerschaft zu unterstützen.

Die Beratung von Frauen und Paaren soll gestärkt und Informationsdefizite so vermindert werden. Zudem gehe es um die Frage, "wie sehr Klinikorganisation und Versorgungsstruktur das Vorgehen von Hebammen beeinflussen."

"Schwangerschaft ist keine Krankheit", sagte Bremens Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe. "Leider wird Schwangerschaft heute viel zu oft als Risikofaktor gesehen", klagt sie.

Strukturelle und wirtschaftliche Faktoren tragen ihrer Ansicht außerdem dazu bei, "dass eine natürliche Geburt häufig nicht die Zeit bekommt, die sie braucht oder schon im Vorfeld vorschnell für einen Kaiserschnitt plädiert wird." (cben)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abschaltung am 20. Oktober

Bye KV-Connect: KIM übernimmt

Bürokratie vermiest die Stimmung

Zi-Praxis-Panel: Grundstimmung in Praxen leicht verbessert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für überzeugende Bankgespräche

Praxis-Investition geplant? Das gehört in Ihren Businessplan!

Blick in die Zukunft

Alzheimertherapie 2.0: Neue Strategien gegen Beta-Amyloid

Lesetipps
Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Was ist bei Impfungen von Menschen mit Erdnussallergie zu beachten?

Ein junges Mädchen das von einer Krankenschwester auf der Intensivstation versorgt wird.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Familie miteinbeziehen

Delir bei Kleinkindern: Von Risikofaktoren bis zur Diagnose

Ein Hausarzt hört die Brust seines Patienten mit einem Stethoskop ab.

© eyetronic / stock.adobe.com

Studie in Hausarztpraxen

Welche Herzgeräusche geben Anlass zur Besorgnis?