Neues Gesetz soll Patientenrechte bündeln

BONN (iss). Die SPD will die Rechte von Patienten in einem eigenen Gesetz zusammenfassen. "Ich bin dabei, Eckpunkte für ein Patientenrechtegesetz zu erarbeiten", sagte Helga Kühn-Mengel, SPD-Abgeordnete und Patientenbeauftragte der Bundesregierung, bei einer Fachtagung in Bonn.

Veröffentlicht:

In ihrer Arbeit als Patientenbeauftragte habe sie immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele Patienten ihre Rechte nicht kennen. Das liege daran, dass sie zersplittert an verschiedenen Stellen festgehalten werden. Auch habe die Rechtsprechung in den vergangenen Jahren neue Rechte von Patienten definiert, die aber nicht transparent und nachvollziehbar seien, so Kühn-Mengel.

Diese Unübersichtlichkeit will die SPD mit dem Patientenrechtegesetz beheben (wir berichteten). Es sei klar, dass aus dem Vorhaben in dieser Legislaturperiode nichts werde, betonte Kühn-Mengel. Die SPD habe den Punkt aber in ihr Regierungsprogramm aufgenommen. "Das wird auch Gegenstand von Koalitionsverhandlungen."

In dem Gesetz soll unter anderem festgelegt werden, was Gegenstand des Behandlungsvertrags zwischen Arzt und Patient ist, welche Anforderungen Dokumentation, Aufklärung und Information durch den Arzt erfüllen müssen. Auf das Gesetz sollen sich künftig Patienten auch berufen können, wenn sie bei Verdacht eines Behandlungsfehlers Behandlungsunterlagen einfordern, erläuterte Kühn-Mengel.

"Ein Krankenhaus, das die Unterlagen nicht herausgeben will, müsste dann mit Sanktionen rechnen, etwa der Beweislastumkehr." Auch das Risikomanagement und der Umgang mit Fehlern oder Beinahe-Fehlern in der Versorgung sollen dort geregelt werden. "Die Stärkung des präventiven Bereichs wäre ein Teil des Gesetzes."

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken