Kommentar zur Asylbewerber-Versorgung im Rhein-Neckar-Kreis

Nicht-Willkommenskultur

Von Ingeborg Bördlein Veröffentlicht:

Menschen , die hier Asyl suchen, haben Hemmungen, zum Arzt zu gehen. Die Barrieren sind hoch: Probleme mit der Verständigung, weite Wege, organisatorische Hindernisse und Ängste vor einem unbekannten Medizinsystem.

In Schwetzingen hatten einige engagierte Menschen vom Arbeitskreis Asyl, ein Politiker und niedergelassene Ärzte eine gute Idee: Sie wollten den Heimatlosen dort, wo diese notdürftig untergebracht sind, ärztliche Hilfe vor Ort anbieten. Diese wurde in einer "Probesprechstunde" dankbar angenommen. Nun scheint dieses beispielhafte Vorhaben an behördlichen Bedenken zu scheitern.

Sind wirklich hygienische und räumliche Gründe ausschlaggebend für das "Nein" des Landratsamts des Rhein-Neckar-Kreises ? Oder will man es den Asylberbern nicht zu leicht machen, einen Arzt zu konsultieren, um Arztkosten zu sparen?

Es könnte sein, dass diese Rechnung nicht aufgeht, wenn Arztbesuche hinausgeschoben werden, Krankheiten aggravieren und dann höhere Kosten verursachen.

Fast zynisch mutet es an, wenn die Behörde damit argumentiert, dass das Aufsuchen des Arztes auch als ein Lernprozess für die Integration angesehen werden kann. Dies ist kein Lernprozess, sondern Beispiel für eine Nicht-Willkommenskultur!

Lesen Sie dazu auch: Rhein-Neckar-Kreis: Sprechstunde im Asylheim weckt Argwohn bei Behörden

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