Bundesarztregister

Niedergelassene Ärzte sind 0,02 Jahre „jünger“ geworden

Ist die Überalterung der ambulanten Medizin gestoppt? Neue Daten aus dem Bundesarztregister – das auch die Ärztinnen führt – zeigen jedenfalls: Das Durchschnittsalter der Niedergelassenen ist 2020 erstmals nicht mehr gestiegen.

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Stethoskop

Auch das Auskultieren wird weiblicher.

© Frank Rumpenhorst / dpa

Berlin. Die Zahl der niedergelassenen Ärzte in Deutschland ist im vergangenen Jahr weiter gestiegen – das Durchschnittsalter aber nicht mehr. Bei den niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten sank es minimal auf 54,23 Jahre, wie die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) nach Daten des Bundesarztregisters mit Stand von Ende 2020 mitteilte. Ende 2019 waren es im Schnitt noch 54,25 Jahre gewesen.

Besonders bei Hausärzten ist der Anteil der über 60-Jährigen mit nun 35,7 Prozent weiterhin hoch, während es etwa bei Radiologen 24,3 Prozent sind. Das Durchschnittsalter steigt insgesamt seit langem kontinuierlich – 2009 hatte es noch bei 51,9 Jahren gelegen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren bundesweit 150.850 Ärzte und 29.731 Psychotherapeuten mit Kassenzulassung tätig. Das war im Vergleich zum Vorjahr insgesamt ein Plus von 1,5 Prozent. Da weiterhin viele Ärzte Teilzeit arbeiten wollen, ergibt sich laut KBV tatsächlich aber nur ein Kapazitäts-Plus von 0,8 Prozent.

Zuwächse gab es demnach etwa bei Psychotherapeuten, Neurologen und Pädiatern, Rückgänge unter anderem bei Hausärzten, Dermatologen und Anästhesisten. Die Zahl der angestellten Ärzte und Psychotherapeuten stieg im vergangenen Jahr weiter auf 42.631.

Insgesamt legte auch der Frauenanteil zu: Niedergelassene Ärztinnen und Psychotherapeutinnen kommen nach 48 Prozent nun auf 48,9 Prozent. Dabei machen Psychotherapeutinnen mit drei Vierteln (76 Prozent) eine große Mehrheit aus. Hausärztinnen kommen nun zum Beispiel auf einen Anteil von 47,9 Prozent im Vergleich zu männlichen Kollegen. (dpa)

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