AOK Rheinland plant

Niedergelassene über Klinikqualität aufklären

Die AOK Rheinland/ Hamburg will Ärzte vor Ort über die Qualität der Klinikbehandlungen informieren.

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DÜSSELDORF (iss). Die AOK Rheinland/Hamburg will ihre Erkenntnisse zur Ergebnisqualität von rheinischen Krankenhäusern den niedergelassenen Ärzten transparent machen.

Dazu will sie spezielle Informationsveranstaltungen anbieten, kündigte Vorstand Matthias Mohrmann in Düsseldorf an.

"Wir sehen es als unsere Pflicht an, bei den niedergelassenen Ärzten für Aufklärung zu sorgen", sagte er. Die AOK Rheinland/Hamburg setzt dabei auch auf den Dialog mit der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

Die Ärzte in den Praxen hätten häufig keinen genauen Einblick in die Qualität der Leistungen in den Krankenhäusern ihrer Region, so Mohrmann.

Deshalb will die AOK ihnen Informationen zu den großen Niveau-Unterschieden geben, auf die sie bei ihren regelmäßigen Qualitätsauswertungen stößt.

Komplikationsraten werden aufgeschlüsselt

Die Krankenkasse hat zuletzt für den Zeitraum 2008 bis 2010 für vier verschiedene Bereiche Daten ausgewertet: die Erstimplantation einer Hüft-Endoprothese bei Coxarthrose, die Erstimplantation einer Knie-TEP, die Implantation einer Hüft-Endoprothese oder Osteosynthese bei Hüftfraktur und die Gallenblasenentfernung wegen Gallensteinen.

Grundlage war die Qualitätssicherung mit Routinedaten. Sie nimmt anders als die gesetzliche Qualitätssicherung über ein Jahr lang auch den Verlauf nach einem Krankenhausaufenthalt in den Blick.

In die Untersuchung einbezogen waren nur Kliniken, in denen in den drei Jahren mindestens 30 AOK-Versicherte operiert wurden. Die Komplikationsraten werden nach Alter, Geschlecht und 31 verschiedenen Begleiterkrankungen risikoadjustiert.

"Wir wollen kein Krankenhaus abstrafen, weil es sich um ältere Patienten kümmert oder um Patienten mit Begleiterkrankungen", sagte Mohrmann.

Kliniken erhalten Ergebnisse vor der Veröffentlichung

Bei der elektiven Hüft-TEP ermittelte die AOK Rheinland/Hamburg bei 21 Krankenhäusern oder 22 Prozent eine überdurchschnittliche Qualität, bei 60 (62 Prozent) eine durchschnittliche und bei 15 (16 Prozent) eine unterdurchschnittliche Qualität.

Bei der planbaren Knie-Operation sind es 12 Prozent, 74 Prozent und 14 Prozent, bei der Operation nach Hüftfraktur 16 Prozent, 69 Prozent und 15 Prozent sowie bei der Gallenblasen-Entfernung 20 Prozent, 64 Prozent und 16 Prozent.

Die Kasse will auch ihre Versicherten verstärkt über die Ergebnisse der Qualitätsuntersuchungen informieren, sagte der Vorstand. "Wir streben an, dass unsere Patienten in die Kliniken gehen, die niedrige Komplikationsraten haben."

Die AOK Rheinland/Hamburg hat im Jahr 2007 mit der Datenauswertung begonnen. Seitdem suche sie den Dialog mit den Krankenhäusern, sagte Mohrmann. Die Kliniken erhalten die Ergebnisse vor der Veröffentlichung.

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