Langjähriger Bundesminister

Norbert Blüm gestorben

Der ehemalige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm ist tot. Er starb im Alter von 84 Jahren, wie sein Sohn mitteilte. Die nachhaltigste Leistung Blüms war die Einführung der Pflegeversicherung.

Veröffentlicht:
Norbert Blüm war der einzige Minister, der in der kompletten Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl zu dessen Kabinett gehörte.

Norbert Blüm war der einzige Minister, der in der kompletten Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl zu dessen Kabinett gehörte.

© Rolf Vennenbernd/dpa

Bonn. Der frühere Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm ist tot. Der CDU-Politiker sei im Alter von 84 Jahren gestorben, sagte sein Sohn am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Bonn. Weitere Angaben machte die Familie zunächst nicht.

Seit 2019 war Blüm infolge einer Blutvergiftung an Armen und Beinen gelähmt und saß im Rollstuhl.

Fester Bestandteil des Kabinett Kohls

Blüm war der einzige Minister, der Bundeskanzler Helmut Kohl die ganzen 16 Jahre seiner Regierungszeit (1982-1998) im Kabinett begleitete. Er galt in der schwarz-gelben Koalition je nach politischem Standort als „soziales Gewissen“ oder „soziales Feigenblatt“. Seine nachhaltigste Leistung war die Einführung der Pflegeversicherung 1995.

In Erinnerung blieb jedoch vor allem eine Plakataktion aus dem Jahr 1986: Da ließ er sich im Kittel vor einer Litfaßsäule fotografieren, auf der ein Plakat mit dem Spruch prangte: „Denn eins ist sicher - die Rente“. Der verkürzte Satz „Die Rente ist sicher“ wurde geradezu zum Sprichwort.

Der Arbeitersohn aus Rüsselsheim (geb. 21.07.1935) war gelernter Werkzeugmacher. Er holte das Abitur am Abendgymnasium nach, studierte Philosophie, Geschichte und Theologie. Sein politischer Ziehvater, der CDU-Sozialpolitiker Hans Katzer (1919-1996), machte das engagierte IG-Metall-Mitglied 1968 zum Hauptgeschäftsführer der CDU-Sozialausschüsse. Von 1977 an stand Blüm für zehn Jahre an der Spitze der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA).

Talkshowgast und Kabarettist

Nach seinem Ausscheiden aus der Bundespolitik engagierte sich Blüm weiterhin sozial, schrieb Bücher, trat als Talkshowgast im Fernsehen auf und machte sogar Kabarett.

Blüm war seit 1964 mit Marita Blüm verheiratet, die er während des Studiums kennengelernt hatte. Das Paar bekam drei Kinder: zwei Töchter und einen Sohn. (dpa)

Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung