Rheumatologie

Nur ein Facharzt auf 100.000 Bürger

Gesundheitsschädlich lange Wartezeiten konstatiert die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie - und fordert mehr Lehrstühle.

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MANNHEIM/HEIDELBERG. Angesichts der Wartezeiten von drei Monaten oder mehr auf einen Termin beim Rheumatologen hat die wissenschaftliche Fachgesellschaft gefordert, an jeder medizinischen Fakultät einen Lehrstuhl für Rheumatologie einzurichten.

In Deutschland gebe es gerade einmal einen Rheumatologen auf je 100.000 Einwohner, kritisierte Professor Matthias Schneider, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie im Vorfeld des Jahreskongresses der Fachgesellschaft, der vom 18. bis 21. September in Mannheim stattfinden wird.

Die Knappheit an Fachärzten führe dazu, dass Patienten mindestens drei Monate auf einen Termin warten müssten. Gerade bei der rheumatoiden Arthritis sei aber eine möglichst rasche Behandlung wichtig, damit durch die Entzündung keine dauerhaften Gelenkschäden entstehen.

Im Vergleich zu anderen Ländern sei Deutschland mit Rheumatologen unterversorgt. Dies gelte auch für die Ausstattung der medizinischen Hochschulen mit entsprechenden Lehrstühlen. Die Rheumatologie solle jedoch nicht auf Kosten anderer Fachgebiete gestärkt werden.

Jeder vierte Mensch in Deutschland leidet unter einer Rheuma-Erkrankung. 60 Prozent der Betroffenen werden vorzeitig berentet. Neben den direkten Gesundheitskosten fallen hohe indirekte Kosten durch Produktivitätsausfälle an. Außerdem wird die Lebensqualität der betroffenen Menschen schwer beeinträchtigt.

Bei frühzeitiger Therapie, spätestens sechs Monate nach Ausbruch der Krankheit, ist heute durch den Einsatz von Biologicals eine Heilung möglich. (HL)

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