Sachsen

Ohne ausländische Ärzte geht das Licht aus

Mehr als jeder zehnte Arzt in Sachsen hat mittlerweile ausländische Wurzeln. Nur wenige arbeiten allerdings ambulant.

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DRESDEN. Der Anteil ausländischer Ärzte ist im zurückliegenden Jahr in Sachsen auf 10,5 Prozent gestiegen. Das teilte die Landesärztekammer jetzt mit. Im vergangenen Jahr waren es noch 9,2 Prozent.

Von den insgesamt 1821 Ärzten arbeiten die meisten im stationären und 240 im ambulanten Bereich. Die Statistik der Ärztekammer zeigt auch, dass zunehmend Ärzte aus Rumänien und Russland angeworben werden.

Hingegen sinkt die Bedeutung von Polen für die Akquise offenbar deutlich, wenn auch der Anteil polnischer Ärzte immer noch relativ hoch ist.

Die meisten ausländischen Ärzte in Sachsen haben aber mittlerweile einen tschechischen Pass, an zweiter Stelle folgt die Slowakei, dann Polen. Professor Jan Schulze, Präsident der Kammer, erklärte, dass ausländische Ärzte vor allem für die medizinische Versorgung auf dem Land von Bedeutung sind.

"Einige Kliniken könnten den Betrieb mancher Stationen ohne die internationalen Ärzte nicht aufrechterhalten, weil sie in Deutschland keine Mediziner finden". Schulze forderte, dass Kliniken auch berufsbegleitende Sprachkurse anbieten sollten. In vielen Kliniken ist das bereits gängige Praxis.

Aus den Zahlen geht auch hervor, dass in Sachsen die Zahl ambulant tätiger Ärzte in den vergangenen Jahren stetig sank und im stationären Bereich stieg.

"Dies zeigt, dass immer weniger Ärzte eine eigene Praxis übernehmen", so Schulze, "sondern lieber als Angestellte zum Beispiel in Teilzeit in einer Praxis arbeiten." Dies sei "bedenklich" vor allem für ländliche Regionen. Es seien daher weitere Anstrengungen nötig, diesem Trend entgegenzuwirken. (tt)

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