Notlagentarif

PKV muss Bilanzen korrigieren

Die Beitragseinnahmen der Gothaer gehen dieses Jahr um 2,5 Prozent zurück. Schuld ist der neue PKV-Notlagentarif.

Veröffentlicht:

KÖLN. Die meisten privaten Krankenversicherer werden für 2013 sinkende Beitragseinnahmen melden.

Das ist aber nicht unbedingt ein Zeichen für mangelnden Geschäftserfolg oder reduzierte Preise, sondern die Auswirkung des neuen gesetzlichen Notlagentarifs für nicht zahlende PKV-Mitglieder.

Erstmals nannte Gothaer-Vorstand Michael Kurtenbach jetzt Einzelheiten. Der Nottarif verpflichtet PKV-Assekuranzen zu einer rückwirkenden Korrektur ihrer Jahresabschlüsse hinsichtlich nicht gezahlter Prämien.

Seit August 2013 darf die PKV von Nichtzahlern nur noch den günstigeren Notlagen-Beitrag fordern - und das rückwirkend für bis zu fünf Jahre. "Statt 220 Euro sind das nur noch 81 Euro im Monat", so Kurtenbach.

Beitragseinnahmen bei Gothaer gesunken

In den vergangenen fünf Jahren hatten die Gesellschaften die Forderungen gegen ihre säumigen Kunden voll als Einnahmen verbucht - auch wenn die nicht zahlten. Entsprechend hohe Außenstände türmten sich auf.

Das korrigieren die Unternehmen jetzt. Entsprechend sinken die Beitragseinnahmen 2013, denn die Ausfälle aus diesem und den Vorjahren werden voll gegen die tatsächlichen Einnahmen gerechnet.

Bei der Gothaer sinken die PKV-Beitragseinnahmen um 2,5 Prozent von 851 Millionen Euro (2012) auf 830 Millionen Euro (2013).

"Allein die vorgeschriebene Nachkorrektur macht circa 15 Millionen Euro aus", versichert Kurtenbach. "Bei der Gothaer zahlen aktuell über 3000 privat Krankenversicherte nicht die fälligen Beiträge."

Vollversicherte verloren

 Außerdem verlor die Kölner Gesellschaft weiter Vollversicherte: "Es handelt sich um 2000 bis 3000 Kunden, wir stehen dann bei rund 160.000". Bei den Zusatzversicherungen legte die Gothaer dagegen zu.

Kunden legen den Fokus auf Zahnzusatzversicherungen: 13,6 Millionen Zusatzversicherte konnte der Versicherer für entsprechende Angebote gewinnen. Eine Zusatzversicherung im Pflegebereich schlossen hingegen nur 2,2 Millionen Versicherte ab.

Dieser Schieflage will die Gothaer ab 2014 mit einer neuen Pflegezusatzversicherung entgegenwirken. (hf/age)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag zum Hauptstadtkongress

Innovation ist kein Nice-to-have – sondern ein Muss

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung