PKV und BÄK verkrachen sich noch vor der GOÄ-Reform
BERLIN (sun). Die Debatte um die geplante GOÄ-Reform spitzt sich zu. Die völlig konträren Ausgangspunkte der Bundesärztekammer (BÄK) und der PKV haben zu einem erneuten Schlagabtausch zwischen den zerstrittenen Verhandlungspartnern geführt.
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BÄK-Vize Montgomery: PKV macht ihr eigenes Geschäftsmodell kaputt.
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"Die Ausgabenschere zwischen PKV und GKV darf sich nicht weiter öffnen", sagte PKV-Verbandschef Volker Leienbach anlässlich der Veranstaltung "Zukunft Gesundheit" in Berlin.
Dafür seien Steuerungselemente aus der GKV sinnvoll, mit denen sich die Kosten in der PKV bremsen ließen. Mit der GOÄ würden Ärzte "sehr angemessen" honoriert, doch sei die "Qualität nicht immer belegt".
Hierzu seien "verbindliche Verabredungen" notwendig. Ärzte erhielten in der PKV für die gleiche Leistung das 2,5-fache. Die PKV sei auch weiterhin für leistungsgerechte Vergütung und gegen Budgetierung.
BÄK-Vize Dr. Frank Ulrich Montgomery warf Leienbach vor, Angebote der Ärzte zur GOÄ-Reform abgelehnt zu haben. Die BÄK sei "sehr weit mit ihrem Konzept", in dem sie ein Einzelleistungs-Vergütungssystem entwickelt habe.
Zudem sei eine Qualitätssicherung der Behandlung durchaus gewährleistet. Die PKV mache ihr "eigenes Geschäftsmodell kaputt", wenn sie GKV-Elemente wie beispielsweise Selektivverträge fordere.
Anders als die PKV will die BÄK den Steigerungsfaktor als Ausdruck für individuelle Schwierigkeit einer Leistung und den Aufwand beibehalten.
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