Tag der offenen Tür

Parcours "Ein Tag Gesundheitsminister" für alle

Er hat Tradition: der Tag der offenen Tür in den Ministerien. Der Gesundheitsminister war zwar nicht da, dennoch gab's viele Einblicke und wohl auch viele Einsichten.

Von Eugenie Wulfert Veröffentlicht:
Trotz des schönen Wetters: Viele nutzten den Tag der offenen Tür im Berliner Regierungsviertel.

Trotz des schönen Wetters: Viele nutzten den Tag der offenen Tür im Berliner Regierungsviertel.

© wul

BERLIN. Der Sommer hat noch einmal aufgedreht. Wochenende und knapp 30 Grad: eigentlich perfekte Voraussetzungen für einen entspannten Tag an einem der zahlreichen Berliner Seen. Dennoch strömen viele Tausend Menschen ins Berliner Regierungsviertel. Denn das Bundeskanzleramt und 14 Bundesministerien haben zum Tag der offenen Tür geladen.

Differenzialdiagnostik: Teddy Bruno ist krank, doch er wird es schaffen.

Differenzialdiagnostik: Teddy Bruno ist krank, doch er wird es schaffen.

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Gut besucht ist auch das Bundesgesundheitsministerium. Die Veranstalter haben sich einiges einfallen lassen. Ob Rückenübungen zum Mitmachen, ein Blick durch die Rauschbrille oder viele Quiz zu Pflege, Prävention und Sucht: Auch bei ernsten Themen ist für Heiterkeit gesorgt.

Die Kinder können ihr Lieblingsstofftier im Teddybär-Krankenhaus der Charité untersuchen lassen. Wer kein Kuscheltier dabei hat, kann den Teddybären "Bruno" verarzten: Sein Herzschlag hören, Blut abnehmen und eine Diagnose stellen.

Mit welchem Stift schreibt Bahr?

Wer eine Ahnung davon bekommen will, was es heißt, Gesundheitsminister zu sein, kann sich an dem Spieleparcours "Gesundheitsminister für einen Tag" versuchen. In welcher Mappe werden Akten im BMG am schnellsten transportiert? Welche Farbe hat der Stift des Ministers: rot oder grün? Diese Fragen müssen die Besucher zum Einstieg beantworten.

Die dritte Station des Spieleparcours heißt "Das System". Klingt bedrohlich, ist es irgendwie auch.

Christiane Müller schaut zumindest ziemlich ratlos auf die Tafeln mit zahlreichen Abkürzungen, darunter GBA, KBV, KZBV und BVA. Und dann soll sie diesem Buchstabensalat auch noch Funktionen zuordnen? "Nee, das kann man nur, wenn man im System drin steckt", beklagt sie.

Ein solcher Insider, ein BMG-Mitarbeiter, hat Erbarmen mit der Frau und hilft ihr bei den Antworten. Übrigens, die richtigen Antworten auf die Einstiegsfragen lauten: Die Blitz-Mappe, die einen gelben Stich hat, ist mit "Sofort auf den Tisch - weiter von Hand zu Hand" gekennzeichnet und ein Gesundheitsminister schreibt, egal wie er heißt, mit einem grünen Stift.

Widmann-Mauz vertritt Bahr

Annette Widmann-Mauz.

Annette Widmann-Mauz.

© wul

Obwohl das Wochenende den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen der Berliner Politbetriebs erlauben soll, geht es heute nur am Rande um Politik. In Abwesenheit des Hausherrn Daniel Bahr, der seine letzten Urlaubstage "irgendwo in den Bergen" genießt, stellt die parlamentarische Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz (CDU) nochmals die Eckpunkte der Pflegereform vor und spricht mit zwei Betroffenen über Organspende.

Eine der Lösungen der aktuellen Probleme sei es, potenzielle Spender besser aufzuklären, sagt sie. Vielleicht liegt es an den Themen: Das Gespräch mit der parlamentarischen Staatssekretärin lockt nur wenige an den Rand der Bühne.

Auf ein viel größeres Interesse stößt dagegen der Auftritt ihres Kollegen Thomas Ilka (FDP), der mit Gabriele Metzger und Daniel Sellier, Schauspieler aus der ARD-Soap "Verbotene Liebe", im Schlepptau hat.

In der Serie wird die Geschichte eines an Alzheimer erkrankten Mannes, seiner Angehörigen und ihren Ängsten und Sorgen erzählt. Ilka begrüßte, dass eine "beliebte Serie dies thematisiert" und damit auch das Thema Pflege und Demenz der breiten Öffentlichkeit näher bringe.

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