Patienten in Pflegeheimen sehen Fachärzte selten

BERLIN (hom). Die fachärztliche Versorgung in Pflegeheimen weist nach Einschätzung der Gmünder Ersatzkasse (GEK) große Defizite auf.

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Zwar werde jeder Heimbewohner einmal im Quartal von einem Hausarzt untersucht. Pflegebedürftige mit psychischen Störungen oder Parkinson-Syndrom kämen allerdings im Schnitt nur 2,5 Mal im Jahr mit einem Neurologen oder Psychiater in Kontakt. "Aus medizinischer Sicht ist das zu wenig", sagte der Vorstandsvorsitzende der Gmünder Ersatzkasse Dr. Rolf-Ulrich Schlenker gestern bei der Vorstellung des ersten bundesweiten "Pflegereports 2008" in Berlin.

Auch bei der Versorgung durch Augenärzte und Orthopäden bestehe Verbesserungsbedarf. Die jährliche Behandlungsquote von Pflegebedürftigen in häuslicher und stationärer Pflege durch Augenärzte liegt nach Angaben der GEK um 50 Prozent niedriger als bei nicht pflegebedürftigen Personen. Bei Orthopäden falle die Behandlungsquote um bis zu 30 Prozent ab.

Schlenker kündigte an, die GEK wolle über Verträge zur Integrierten Versorgung mit einzelnen Fachärzten und Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) eine bessere fachärztliche Versorgung in den Heimen sicherstellen. "Hierzu müssen die Krankenkassen sicherlich noch stärker als bisher tätig werden." Denkbar sei auch die Ermächtigung von Krankenhausärzten, die die Betreuung der Pflegebedürftigen übernehmen könnten.

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