Patienten lehnen Drehen an der Praxisgebühr ab

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BERLIN (fst). Die Praxisgebühr wird von Patienten akzeptiert, Änderungen am Status quo aber nicht. Das ist die Quintessenz einer Befragung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) unter 2500 GKV-Versicherten. Etwa 68,4 Prozent votierten im Mai und Juni dieses Jahres dafür, die Praxisgebühr beizubehalten, 26,5 Prozent wollen sie abschaffen. Das WIdo betont, dieses Meinungsbild ergebe sich "über alle Alters- und Einkommensgruppen hinweg". Lediglich neun Prozent sprachen sich für eine Praxisgebühr bei jedem Arztbesuch aus. 5,9 Prozent votierten für eine prozentuale Beteiligung an den Arztkosten.

Dagegen stimmten 82,4 Prozent dafür, an der quartalsweisen Zahlungsweise der Praxisgebühr feszuhalten.

"Die Politik sollte im Hinblick auf einen möglichen Ausbau dieses Instruments äußerst vorsichtig sein. Sonst könnte dessen mittlerweile recht hohe Akzeptanz schnell in eine generelle Missbilligung umschlagen, wenn bei den Patienten der Eindruck vorherrscht, durch eine höhere Praxisgebühr lediglich zusätzlich abkassiert zu werden", sagte WIdo-Chef Dr. Klaus Jacobs. Falsch liege, wer glaube, bei der Nachfrage von Gesundheitsleistungen müsse in erster Linie bei Patienten angefangen werden.

Anstatt individuelle Steuerungsinstrumente wie die Praxisgebühr auszubauen, solle die Politik die Rahmenbedingungen für Wettbewerb bei vertragsbasierten Versorgungskonzepten wie Disease-Management-Programmen, Hausarztversorgung oder bei der integrierten Versorgung verbessern, forderte er.

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