Gesundheitsministerkonferenz

Patientenbriefe statt Ärztelatein

Ärzte sollen Patienten besser nach einer Klinikentlassung informieren und neutrale IGeL-Informationen anbieten müssen. Auch Behandlungsfehler sollen Patienten einfacher nachweisen können.

Veröffentlicht:
Patienten sollen nach dem Willen der Gesundheitsminister künftig Entlassungsbriefe erhalten, die sie auch verstehen.

Patienten sollen nach dem Willen der Gesundheitsminister künftig Entlassungsbriefe erhalten, die sie auch verstehen.

© thodonal / stock.adobe.com

DÜSSELDORF. Patienten sollen nach dem Willen der Landesgesundheitsminister eine stärkere Position bekommen und besser informiert werden. Nach jedem Krankenhaus-Aufenthalt sollten sie einen Patientenbrief erhalten, empfahlen die Minister am Donnerstag auf ihrer Jahreskonferenz in Düsseldorf.

Bislang gibt es bei der Entlassung zumeist nur den Brief in medizinischer Fachsprache für den Hausarzt. Auch den Patienten sollten Befunde und Behandlungsempfehlungen nicht nur mündlich, sondern dauerhaft mitgeteilt werden, hieß es in dem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz.

Lesen Sie auch: Ärztenetzte sollen Arztsitze erwerben können

Ärzte sollen zudem verpflichtet werden, neutrale Informationen über Nutzen und Risiken der individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) sichtbar in ihren Praxisräumen auszulegen und auf ihrer Internetpräsenz zu verlinken. Das Bundesgesundheitsministerium solle dies gesetzlich regeln, forderten die Länderminister. IGeL-Leistungen wie etwa bestimmte Ultraschalluntersuchungen oder die Glaukom-Früherkennung muss der Patient in der Praxis selber bezahlen.

Beweislast bei Behandlungsfehlern vereinfachen

Bei Behandlungsfehlern sollen Patienten leichter Schadenersatz oder Schmerzensgeld erstreiten können. Die Bundesregierung wurde aufgefordert zu prüfen, wie die Beweislast erleichtert werden kann.

Der Bund soll auch Vorschläge für einen Härtefallfonds machen, der Schäden ausgleicht, bei denen die Haftungsregeln nicht greifen. In Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen müssten Patienten besser vertreten sein. (dpa)

Lesen Sie dazu auch: Gesundheitsministerkonferenz: Ärztenetze sollen Arztsitze erwerben können

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gesetzgebungsvorhaben des BMG

Was das Gesundheitsministerium plant – und was es liegenlässt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Lesetipps
Ein Mann fasst sich an den Kopf und hat die Stirn in Falten gelegt.

© Pongsatorn / stock.adobe.com

Indikation für CGRP-Antikörper?

Clusterkopfschmerz: Erenumab scheitert in Prophylaxe-Studie

Eine Frau liegt auf dem Sofa und hält sich den Bauch.

© dragana991 / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Schmerzerkrankung

Endometriose-Leitlinie aktualisiert: Multimodale Therapie rückt in den Fokus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung