Dr. Windhorst

"Pflegeberufe und Ärzte nicht zu trennen"

Ein Plädoyer für die Anerkennung der Pflegeberufe hat Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, auf dem 10. Gesundheitspflege-Kongress in Hamburg gehalten.

Veröffentlicht:
Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe.

Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe.

© ÄKWL

HAMBURG (di). Das Verhältnis zwischen Ärzten und Pflegekräften ist in vielen Kliniken gut, auf Funktionärsebene aber oft angespannt.

"Pflegeberufe und Ärzte sind nicht zu trennen", sagte Dr. Theodor Windhorst, Präsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, auf dem 10. Gesundheitspflege-Kongress in Hamburg.

Er sprach sich für eine deutlichbessere Bezahlung des Pflegeberufs und für mehr Wertschätzung aus. Schon bei der Kongresseröffnung hatte Harm van Maanen, Executive Vice President von Springer Medizin, für mehr Wertschätzung für die Pflegeberufe geworben.

Bisher seien Bemühungen um eine bessere Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegekräften aber begrenzt erfolgreich, so Windhorst. "Es passiert noch nicht genug, wir treten auf der Stelle, zum Teil verhärtet sich das Verhältnis", sagte Windhorst.

Trotzdem blieben viele Diskussionsteilnehmer skeptisch, ob Ärzte tatsächlich zu Zugeständnissen an die Pflege bereit sind.

"Ärzte haben in Kliniken nicht mehr so viel zu sagen"

So würden Pflegeverantwortliche in vielen Kliniken aus Führungsebenen verdrängt, merkte Joachim Prölß, Pflegedirektor im Hamburger UKE, an.

Professor Uta Gaidys von Department Pflege und Management der Hamburger Hochschule für angewandte Wissenschaften vermisst eine Anerkennung von Pflegenden im Versorgungsalltag, obwohl diese den gesamten Lebenskontext des Patienten im Blick haben.

Die Zusammenarbeit sei im Interesse der Patienten unverzichtbar, so Windhorst. "Wir brauchen den Arbeitsfrieden."

Ärzte seien aber nicht dafür verantwortlich, wenn Pflegekräfte in Kliniken nicht die ihnen zustehende Wertschätzung erfahren. "Ärzte haben in den Krankenhäusern nicht mehr so viel zu sagen, wie viele glauben."

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Gastbeitrag

Privatisierung des Pflegerisikos: Irrweg mit Ansage

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern

Lesetipps
Frau zeigt ihre Gewichtsabnahme, indem sie eine übergroße Hose hochhält.

© Liubomir / stock.adobe.com

Risikopersonen identifizieren

Unerwarteter Gewichtsverlust: Wie häufig ist Krebs die Ursache?

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?

© Porträt: privat | Spritze: Fied

Sie fragen – Experten antworten

Impfdurchbruch bei Herpes zoster: Impfen oder nicht impfen?

Anamotische Darstellung der Wadenmuskulatur

© Sanchai / stock.adobe.com

Neue Leitlinie Myalgien

Das sind die Red Flags bei Muskelschmerz