Niederlande

Pharma profitiert vom Außenhandel

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DEN HAAG. Reexporte zuvor importierter Arzneimittel beflügeln den niederländischen Außenhandel mit Pharmazeutika. Dieser wächst trotz Krise. Der lokale Markt entwickelt sich dagegen langsamer.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse des niederländischen Pharmamarktes der deutschen Außenhandelsagentur Germany Trade & Invest (gtai).

Laut gtai fungieren die Niederlande als internationales Drehkreuz für den nationalen und internationalen Pharmahandel. Die Importe hätten 2012 um rund 13,9 Prozent auf knapp 14 Mrd. Euro zugelegt, die Exporte, von denen rund 64 Prozent in die Europäische Union gehen, um 3,7 Prozent auf 19,1 Mrd. Euro.

Zu Beginn des Jahres 2013 nahm die Dynamik der Einfuhren ab, während die Ausfuhren ihr Wachstum beschleunigten. Die größten Abnehmerländer sind nach gtai-Angaben Deutschland, das Vereinigte Königreich und Frankreich.

Lokaler Markt hinkt Außenhandel hinterher

Der lokale Markt habe sich langsamer als der Außenhandel entwickelt. Die einheimische Produktion sei zwar exportorientiert, dennoch, so die gtai, entfalle der Hauptteil der Ausfuhren auf Reexporte zuvor importierter Pharmazeutika.

Der Pharmamarkt des Landes bietet das volle Spektrum an Arzneimitteln und sonstigen Pharmaprodukten.

Kein anderer Sektor investiert laut gtai mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) als die Pharmabranche. Der Verband Nefarma habe gemeldet, dass 10 Prozent der gesamten F&E-Ausgaben von Pharma- und Biotechnologieunternehmen stammen.

Der Biotechnologie werde für die Entwicklung neuer Pharmaerzeugnisse ein großes Potential zugeschrieben. Entsprechende Arzneien würden hauptsächlich von kleinen und mittelständischen Unternehmen entwickelt.

In Nefarma sind Hersteller organisiert, die neue und noch geschützte Medikamente entwickeln oder vertreiben.

Forschungsinitiative von Pharma und Kliniken

Um die Niederlande international als F&E-Standort attraktiver zu machen, hätten diverse Krankenhäuser und Nefarma ein einheitliches Vertragsmodel für die gemeinsame Forschung von Krankenhäusern und Pharmaunternehmen entworfen. Die langen Bearbeitungszeiten und Bestätigungsverfahren stellten für ausländische Unternehmen oft ein Hindernis dar.

Mit dem neuen Vertrag solle diese Hürde genommen werden, so die gtai. Auch solle die Zusammenarbeit zwischen mehreren Krankenhäusern vereinfacht werden.

Wie in Deutschland, so gewinnen auch im Nachbarland die Generika an Beliebtheit. Bei rund 63 Prozent der innerhalb der Basisversicherung verschriebenen Medikamente handelte es sich laut gtai 2011 um Nachahmerpräparate.

Im ersten Halbjahr 2012 habe der Anteil bei 66 Prozent gelegen - Tendenz steigend. (maw)

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